Marktberichte

Gewinnmitnahmen Ölpreis fällt erneut

Gewinnmitnahmen haben die Vortagesgewinne beim Rohöl wieder zunichtegemacht. Ein Barrel (159 Liter) der richtungweisenden US-Sorte WTI verbilligte sich um 4,2 Prozent auf 52,13 Dollar. Der Preis für Brent fiel um 3,5 Prozent auf 5156 Dollar. "Schwache Konjunkturdaten haben die jüngste Rally des Ölpreises beendet", sagte Händler Christopher Bellew von Bache Commodities in London. In den vergangenen beiden Wochen hat sich WTI um rund zehn Dollar je Fass verteuert und am Donnerstag erstmals in diesem Jahr die Marke von 54 Dollar überwunden. Börsianern zufolge sind weitere Rückschläge nicht ausgeschlossen. "Das Risiko besteht darin, dass einige OPEC-Mitglieder die Produktion wieder erhöhen, um vom zuletzt gestiegenen Ölpreis zu profitieren", betonte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg.

Bei Erdgas rechnete Weinberg trotz des neunprozentigen Kurseinbruchs vom Vortag dagegen nicht mit weiteren größeren Einbußen. Zwar sei die industrielle Nachfrage weiterhin schwach, die Drosselung der Produktion sollte den Preis jedoch stützen. Das wichtige Henry Hub Gas fiel am Freitag um weitere 4,3 Prozent auf 3,78 Dollar je Million BTU (British Thermal Units).

Auch beim Gold machten Anleger Kasse. Die Feinunze (31,1 Gramm) verbilligte sich um rund ein Prozent auf 924 Dollar. Damit lag das Edelmetall aber immer noch gut 120 Dollar über seinem Tief von Mitte Januar. "Gold hatte ein Riesen-Quartal", sagte Rohstoff-Stratege Nick Moore von RBS Global Banking & Markets. "Das hat die Gold-Atheisten verwirrt." Dennoch halte er die aktuelle Schwäche nur für vorübergehend. Die Experten von Barclays Capital urteilten ähnlich und nannten zunehmende Inflationsängste als Folge der expansiven Geldpolitischen Maßnahmen der Notenbanken sowie der Milliardenschweren Konjunkturprogramme als Stützungsfaktoren.

Kupfer konnte sein zunächst markiertes Fünf-Monats-Hoch von 4168 Dollar je Tonne nicht halten und gab drei Prozent auf 3981 Dollar nach. Grund hierfür seien zunehmende Zweifel, ob hinter den chinesischen Käufen echte Nachfrage stehe, sagten Analysten. "Ich gehe davon aus, dass ein Großteil in den Aufbau von Lagerbeständen fließt", betonte Rohstoff-Experte David Wilson von der Societe Generale.

Quelle: ntv.de

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