"Gustav" und Georgien Ölpreis geht hoch
27.08.2008, 14:50 UhrDie Furcht vor einer Öl-Angebotsverknappung wegen des karibischen Tropensturms "Gustav" und der Georgien-Krise haben den Preis für das "schwarze Gold" am Mittwoch angetrieben. "Der Ölmarkt steht ganz im Zeichen von Angebotsrisiken", erklärte Rohstoffanalyst Eugen Weinberg von der Commerzbank. Das Fass (159 Liter) US-Leichtöl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,7 Prozent auf 118,22 Dollar. Der Preis für ein Barrel Nordseeöl der Sorte Brent stieg um 1,4 Prozent auf 116,24 Dollar.
Meteorologen erwarten, dass "Gustav" in den kommenden Tagen wieder an Geschwindigkeit aufnehmen wird und sich zum Hurrikan entwickelt. Er könne wie "Katrina" vor drei Jahren die Anlagen zur Öl- und Gasproduktion im Golf von Mexiko bedrohen. Der Sturm könne sich auf die Küsten von Texas und Louisiana zu bewegen, wo ein Viertel des US-Rohöls gefördert wird.
Marktteilnehmern zufolge lastet auch die Krise um das Öltransportland Georgien auf dem Markt. Die Spannungen zwischen den Nato-Staaten und Russland haben sich verschärft, nachdem führende westliche Politiker die Anerkennung der georgischen Regionen Abchasien und Südossetien als unabhängige Staaten durch Russland kritisiert hatten.
Goldpreis geht mit nach oben
Der Anstieg des Ölpreises zog auch die Notierungen für Gold nach oben. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um ein Prozent auf 832,60 Dollar. Die Preise für Gold und Öl entwickeln sich in der Regel in dieselbe Richtung, da das Edelmetall als Schutz gegen eine von teurem Öl ausgehende Inflation gilt.
Die Preise für Industriemetalle entwickelten sich am Mittwoch uneinheitlich. Während die Tonne Kupfer sich um 0,5 Prozent auf 7620 Dollar verteuerte, wurde die Tonne Zinn 1,7 Prozent billiger bei 20.450 Dollar gehandelt.
In den vergangenen Wochen waren die Preise für Rohstoffe deutlich gesunken. Analystin Ingrid Angermann von der Dresdner Bank rechnet jedoch mit einem erneuten Anstieg. Mittelfristig sei eine Erholung möglich. "Die meisten Rohstoffpreise werden dann ihren maßvolleren längerfristigen Aufwärtstrend wieder aufnehmen", prognostiziert sie in einer Studie.
Quelle: ntv.de