Marktberichte

Anleger streichen Gewinne ein Ölpreis gibt leicht nach

Am Rohstoffmarkt haben Investoren am Dienstag Gewinne mitgenommen. Vor allem Öl verbilligte sich, nachdem am Vortag neuerliche Rekordpreise gezahlt worden waren. Das Abwärtspotenzial blieb Händlern zufolge allerdings gering. Die Spannungen zwischen der Türkei und dem Nordirak, die wetterbedingten Lieferausfälle aus dem Golf von Mexiko und der schwächelnde Dollar lasteten weiter auf dem Markt, hieß es.

Ein Barrel (Fass zu 159 Litern) der US-Sorte WTI verbilligte sich zum späten Vortagesgeschäft um 1,28 auf 92,25 Dollar. Am Vortag waren unter anderem wegen der Lieferausfälle aus Mexiko zeitweise 93,80 Dollar gezahlt worden und damit so viel wie noch nie zuvor. Die Nordseesorte Brent verbilligte sich um 1,07 auf 89,23 Dollar. Der Rekord vom Vortag lag bei 90,49 Dollar.

Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) wies Forderungen nach einer erneuten Ausweitung der Ölförderung zurück. Für den rasanten Preisanstieg seien Politik und Spekulanten verantwortlich und nicht eine zu geringe Ölförderung. "Bitte macht nicht uns für Preise um 93 Dollar verantwortlich", sagte der Ölminister von Katar, Abdullah al-Attiyah, am Rande einer Energiekonferenz in London. "Der Markt ist außer Kontrolle."

Gold verbilligte sich um mehr als sechs auf 783,70 Dollar je Feinunze, nachdem sich der Preis am Vortag knapp an die Marke von 800 Dollar herangetastet hatte. "Der Euro konnte das Niveau über 1,44 Dollar nicht behaupten, womit kurzfristig der Impuls zum Sturm der 800-Dollar-Marke fehlt", schrieb Rohstoff-Analyst Eugen Weinberg von der Commerzbank in einer Kurzstudie. Die US-Währung war wegen Zinsspekulationen am Vortag weiter unter Druck geraten, stabilisierte sich aber am Dienstag. Gold wird gern als Absicherung gegen einen schwachen Dollar genutzt. Im Jahr 1980 hatte Gold angesichts ölpreisgetriebener Inflation die Höchstmarke von 850 Dollar erreicht. Platin gab die Vortagesgewinne ebenfalls ab und kostete zuletzt 1443 Dollar je Feinunze.

Kupfer wurde 150 Dollar günstiger als im späten Vortagesgeschäft gehandelt und wechselte zu 7690 Dollar je Tonne den Besitzer. Der Rohstoff hat sich im Jahresverlauf um 20 Prozent verteuert. Das Industriemetall kommt überwiegend in der Bau- und Elektroindustrie zum Einsatz, so dass der Umfang der Bautätigkeit in den Industrie- und Schwellenländern - insbesondere in China - maßgeblich ist.

Der Reuters-Rohstoffindex startete 0,2 Prozent niedriger bei 348 Punkten in den Handel.

Quelle: ntv.de

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