Marktberichte

Keine 80 Dollar Ölpreis gibt nach

Der Ölpreis hat am Mittwoch leicht nachgegeben. Ein Fass der Sorte WTI war 33 Cent günstiger als am Dienstag für 77,88 Dollar zu haben. Am Vortag mussten 78,21 Dollar bezahlt werden, so hoch war der Schlusskurs noch nie. Die Nordseesorte Brent verbilligte sich um 49 Cent auf 76,56 Dollar. Händler begründeten den Rückgang auch mit der Talfahrt an den Aktienmärkten, wo neue Schreckensmeldungen aus dem Hypothekensektor die Anleger vertrieben. Auch die Preise für Industriemetalle gerieten unter Druck.

An den Finanzmärkten wächst die Sorge, dass die aus der US- Immobilienkrise resultierenden Schwierigkeiten auf den gesamten Kreditmarkt und damit auf die Weltwirtschaft übergreifen könnten. Zuletzt hat der US-Baufinanzierer American Home eingeräumt, keine Kredite mehr zu bekommen.

Für die nächsten Wochen sagt LBBW-Rohstoff-Analyst Frank Schallenberger trotz der Konjunktur-Unwägbarkeiten einen weiter steigenden Ölpreis voraus. "Der August war in den vergangenen 20 Jahren der Monat, in dem der Rohölpreis am deutlichsten gestiegen ist, im Schnitt um rund vier Prozent. Und es gab noch nie so viele Spekulanten und Hedge-Fonds, die auf steigende Preise gesetzt haben." Bis zum Opec-Treffen am 11. September hält Schallenberger Preise um 85 Dollar für realistisch.

Gold hielt sich mit 662 Dollar je Feinunze etwa auf dem Niveau des Vortages. Kupfer verbilligte sich auf 7868 Dollar je Tonne von 8010 Dollar zum Handelsschluss am Vortag. Die Tonne Zink war mit 3485 Dollar rund 60 Dollar günstiger zu haben.

Der Preis für die an der Londoner Liffe gehandelte Kaffee-Sorte Robusta gab ihre Vortagesgewinne wieder ab und verbilligte sich um ein Prozent auf 1822 Dollar je Tonne. Händler sprachen von vorrangig spekulativen Geschäften. Seit Jahresbeginn ist der Kaffee-Preis um 15 Prozent gestiegen. "Für das nach Wasser am häufigsten konsumierte Getränk der Welt sind die jüngsten Preissteigerungen eigentlich eher ungewöhnlich", sagte Schallenberger. Die Kaffeepreise schwankten in der Regel saisonal stark, die schwächste Phase seien die Sommermonate, da der Kaffeekonsum dann in den wichtigsten Verbraucherländern USA, Deutschland und den übrigen EU-Staaten stark abnehme. Dass der Preis gestiegen sei, könne als Hinweis auf eine anhaltende Teuerung verstanden werden.

Quelle: ntv.de

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