Streik-Ende in Nigeria Ölpreis gibt nach
25.06.2007, 14:38 UhrDas Ende eines Generalstreiks in Nigeria hat am Montag den Ölpreis auf 70 US-Dollar gedrückt. Händler sagten, viele Investoren blieben aber angesichts der unsicheren Lage in dem afrikanischen Land nervös. "Immer noch liegt ein großer Teil der Produktion lahm. Es gibt ein paar gute Anzeichen, dass sie die Probleme klären, aber das wird nicht kurzfristig sein, sondern könnte Monate dauern", warnte Tobin Gorey, Rohstoff-Stratege bei der Commonwealth Bank of Australia. Nachdem die Regierung die Benzinpreise für ein Jahr eingefroren hatte, hatten die Gewerkschaften am Wochenende das Ende des Streiks ausgerufen.
Der Preis für ein Fass Nordseeöl - derzeit an den Finanzmärkten als richtungweisend angesehen - fiel um 1,7 Prozent auf 69,98 US-Dollar. Das Fass US-Leichtöl verbilligte sich um bis zu 1,7 Prozent auf 68,03 US-Dollar. Nigeria ist weltweit das achtgrößte Ölexportland.
Unter Druck gerieten auch die Preise für Industrie- und Edelmetalle. "Es gibt keine einzelnen Faktoren. Die Leute schauen sich quer durch alle Bereiche die Kurse an, machen Kasse und verlassen den Markt", sagte Michael Widmer, Metall-Analyst bei Calyon Corporate and Investment Bank. Auslöser der Gewinnmitnahmen sei der Bericht der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) vom Wochenende. Darin hatten die Notenbanker die Finanzmärkte vor "irrationalem" Überschwang gewarnt.
Der Goldpreis rutschte auf 650,75 US-Dollar je Feinunze von 653,60 Dollar am Vorabend. Der Silberpreis fiel um 0,7 Prozent auf 12,84 US-Dollar je Feinunze. Der Kupferpreis rutschte auf 7320 US-Dollar von 7435 US-Dollar je Tonne am Freitag. Händler begründeten dies auch mit dem Rückgang der Aktienkurse europaweit. "Kupfer ist eines der Metalle, dessen Preisentwicklung sich an der Stimmung am Aktienmarkt orientiert", erklärte JP Morgan-Analyst Micahel Jansen. Auch der Anstieg der bei der Londoner Metallbörse registrierten Kupfervorräte drückte Händlern zufolge auf den Preis. Zink und Nickel gaben ebenfalls spürbar nach.
Quelle: ntv.de