Marktberichte

Konjunkturskepsis Ölpreis gibt nach

Zunehmende Zweifel an einer schnellen konjunkturellen Erholung haben den Ölpreis am Montag gedrückt. Vor allem der erneute Einbruch am chinesischen Aktienmarkt machte die Investoren vorsichtiger, sagten Händler.

Gute Konjunkturdaten hatten den Ölpreis nach oben gepeitscht.

Gute Konjunkturdaten hatten den Ölpreis nach oben gepeitscht.

(Foto: REUTERS)

"Ich bin mir sicher, dass sich die schwächeren Aktienmärkte direkt im Ölpreis niederschlagen", sagte Händler Christopher Bellew von Bache Commodities in London. Anleger nähmen verstärkt wieder wirtschaftliche Risiken in China wahr und hinterfragten die Wachstumsrate und den Energiebedarf des asiatischen Staates, erklärte Rohstoffstratege Daniel Liu von MG Global Singapore.

Das Barrel der US-Sorte WTI verbilligte sich um 1,60 US-Dollar auf 71,18 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent wurde zu 71,09 US-Dollar gehandelt und damit 1,70 US-Dollar günstiger als im späten Freitagsgeschäft. "Die Fundamentaldaten rechtfertigen das derzeitige Ölpreisniveau weiterhin nicht", hieß es in einer Kurzstudie der Commerzbank. Das Angebot werde trotz der schwachen Nachfrage wohl sogar noch erhöht. Abu Dhabi - der größte Ölproduzent der Vereinigten Arabischen Emirate - hat angekündigt, den Abnehmern in Asien ab Oktober mehr Rohöl zu liefern als im September.

Gold wurde um 954 US-Dollar je Feinunze gehandelt und war damit in etwa so teuer wie im späten Freitagsgeschäft. Wichtigste Stütze für den Goldpreis bleibe die Wechselkursentwicklung, hieß es in der Commerzbank-Studie. Üblicherweise hängen Gold- und Dollarpreis eng zusammen, da sich Investoren gegen einen schwachen US-Dollar gern mit Gold absichern.

Die tatsächliche physische Goldnachfrage sei nach wie vor gering. Analysten rechnen jedoch damit, dass sich das ab September ändern wird, da zum Beispiel in Indien dann eine Reihe von Feiertagen ansteht, zu denen üblicherweise Schmuck verschenkt wird.

Kupfer wurde in Schanghai und in Mumbai um drei beziehungsweise zwei Prozent günstiger gehandelt. Die Warenterminbörse in London blieb wegen eines Feiertages geschlossen. 

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen