16 Dollar in drei Tagen Ölpreis hält die 130
18.07.2008, 14:00 UhrNach dem kräftigen Fall der vergangenen Tage ist der Ölpreis vor dem Wochenende wieder leicht angezogen. Für ein Barrel (159 Liter) der US-Ölsorte WTI wurden 131,25 Dollar gezahlt, 1,5 Prozent mehr als am Vorabend. Der Preis für Brent-Öl stieg um 1,5 Prozent auf 133,07 Dollar. Am Donnerstag war der Preis für US-Öl um mehr als fünf Dollar bis auf 129,30 Dollar gefallen und hatte erstmals seit fünf Wochen wieder die Marke von 130 Dollar unterschritten.
Noch vor einer Woche mussten für ein Barrel US-Öl bis zu 147,27 Dollar gezahlt werden. Seitdem rutschte der Preis ab. "Frei nach dem Motto 'Liquidität ist Trumpf' wurden Investments im Rohstoffbereich aufgelöst", kommentierte LBBW-Rohstoffanalyst Frank Schallenberger. Händlern zufolge ist der Preisverfall vor allem darauf zurückzuführen, dass wegen der Konjunkturschwäche in den USA eine schwächere Nachfrage nach dem Rohstoff erwartet wird. Zudem schien sich der Atomstreit mit dem Iran etwas zu entspannen.
Ein nachhaltiger Rückgang des Ölpreises zeichnet sich jedoch nicht ab, prognostiziert Schallenberger. "In diesem und im nächsten Jahr wird die Nachfrage trotz der Schwäche der US-Konjunktur durchschnittlich um zwei Mio. Barrel pro Tag steigen. Ob die Förderung in gleicher Weise ausgeweitet werden kann, bleibt sehr fraglich." Die 150-Dollar-Marke bleibe noch im Blick.
Auch Yukuji Sonoda von Daiichi Commodities rechnet nicht damit, dass Öl deutlich billiger wird. So lange die Unsicherheit über die Entwicklung in den USA und die Angst vor einer militärischen Auseinandersetzung zwischen dem Iran und Israel blieben, werden die Preise für Öl - und damit auch für die "Inflationswährung" Gold nicht stark fallen, sagte er.
Für die Feinunze Gold wurden am Freitag 960 Dollar gezahlt, 0,4 Prozent mehr als am Vorabend. Zunächst sei auch der Preis für das gelbe Edelmetall gefallen, sagten Händler, doch dann hätten Investoren und Schmuckhersteller wieder zugegriffen. Der Kupferpreis sank vor dem Wochenende um 0,7 Prozent auf 8.100 Dollar. Die Lagerbestände an dem Basismetall seien stark gestiegen, hieß es zur Begründung.
Quelle: ntv.de