Marktberichte

Dax-Vorschau Ölpreis im Blick

Obwohl Börsenexperten die Rally am Aktienmarkt immer skeptischer beurteilen, sagen sie für die neue Woche noch einmal steigende Kurse voraus.

Wohin treibt der Dax?

Wohin treibt der Dax?

(Foto: REUTERS)

Obwohl Börsenexperten die Rally am Aktienmarkt immer skeptischer beurteilen, sagen sie für die neue Woche noch einmal steigende Kurse voraus. Großes Aufwärtspotenzial für den Dax sehen sie allerdings nicht mehr, zumal der Leitindex inzwischen seit gut einem Monat nicht so richtig über die 5000 Punkte hinauskommt. Impulsgeber für eine größere Korrektur seien allerdings auch schwer auszumachen. "Steigende Staatsverschuldung, Probleme mit Fremdfinanzierungen, sinkende Unternehmensgewinne - die schlechten Nachrichten liegen eigentlich alle auf dem Tisch, aber die Börse ignoriert das jetzt schon einige Zeit", sagt LBBW-Stratege Marc-Gregor Czaja von der LBBW. Weiter würden Investoren jeden Rückschlag als Einstiegsgelegenheit wahrnehmen.

Getrieben von Konjunkturhoffnungen hat der Leitindex seit Anfang März rund 40 Prozent an Wert gewonnen. In der zu Ende gehenden Woche hat der Dax allerdings kaum noch zugelegt. "Als Störfeuer für den aufgeflammten Konjunkturoptimismus könnte sich ein anhaltender Höhenflug der Rohstoffpreise herausstellen", prognostizieren die Experten der Landesbank Berlin. Der Ölpreis ist mit zeitweise mehr als 72 Dollar je Fass auf den höchsten Stand seit Oktober gestiegen. Seit den Tiefs zu Jahresbeginn haben sich die Notierungen damit mehr als verdoppelt.

Angesichts der Konjunkturorientierung an der Börse dürften wieder einmal Stimmungsindikatoren als wichtige Impulsgeber dienen. Hierzulande steht am Dienstag der ZEW-Index an. Aktienstratege Tobias Basse von der NordLB prognostiziert eine nochmals deutliche Verbesserung bei den Konjunkturerwartungen. Die Beurteilung der aktuellen Lage bleibe dagegen höchstwahrscheinlich negativ.Aus den USA werden wohl die neuesten Statistiken zur Industrieproduktion, zur Kapazitätsauslastung und zu den Erzeugerpreisen auf Hinweise zur absehbaren Entwicklung der Unternehmensgewinne abgeklopft werden. LBBW-Experte Czaja sieht "Enttäuschungspotenzial".

Von Unternehmensseite stehen in der kommenden Woche kaum große Ereignisse an. Am Freitag ist an der Börse allerdings großer Verfall, und in Einstimmung auf diesen Termin könnten Aktienkurse schon im Wochenverlauf ungewöhnlich schwanken. Zu diesem, auch "Hexensabbat" genannten Termin, verfallen Optionen auf Indizes und Aktien. Anleger versuchen in der Regel in den Tagen davor die Kurse in die von ihnen gewünschte Richtung zu bewegen.

Besonders unsicher sind Börsianer diesmal mit Blick auf die VW-Aktie. "Der Markt mutmaßt, dass am Freitag auch umfangreiche Optionsgeschäfte von Porsche mit VW-Aktien auslaufen. Da aber niemand Genaues weiß, ist die Unsicherheit sehr groß und es wird befürchtet, dass es bei der VW-Aktie wieder einmal zu großen Ausschlägen kommen könnte", sagt Marktanalyst Thomas Nagel von Equinet. Porsche ist mit rund 51 Prozent größter VW-Eigner.

Spannend dürfte es auch um Arcandor bleiben. Für den zahlungsunfähigen Karstadt-Mutterkonzern werden erste Weichenstellungen für die Sanierung erwartet. Am Dienstag war Insolvenzantrag gestellt worden, nachdem die Bundesregierung Staatshilfen abgelehnt hatte. Vorstandschef Karl-Gerhard Eick will den Konzern mit seinen drei Säulen Warenhaus, Versandhandel und Touristik "als Ganzes" erhalten. Am Donnerstag legt das Unternehmen - nach zweimaliger Verschiebung - voraussichtlich die Bilanz für den Zeitraum von Januar bis März vor.

Quelle: ntv.de, rts

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