Nachfragehype nach Kupfer Ölpreis klettert deutlich
11.06.2012, 12:30 Uhr
(Foto: REUTERS)
Erleichterung aller Orten - auch an den Rohstoffmärkten: Die geplanten Hilfen für den spanischen Bankensektor hat dem Ölpreis am Montag Auftrieb gegeben. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete mit 86,22 Dollar 2,5 Prozent mehr als am Freitag. Brent-Öl verteuerte sich um 2,2 Prozent auf 101,63 Dollar.
Anleger seien froh, dass das Worst-Case-Szenario einer weiteren Verschärfung der Schuldenkrise vorerst ausbleibe, sagte Finanzmarkt-Experte Tony Nunan von Mitsubishi Corp. "Die Grundprobleme Europas sind aber nicht verschwunden und die Skepsis wird zurückkehren."
Mit Spanien wird nach Griechenland, Irland und Portugal das vierte Euroland unter den Rettungsschirm EFSF schlüpfen. Das Land soll finanzielle Hilfen von bis zu 100 Milliarden Euro erhalten, wie die Finanzminister des Euroraums am Wochenende beschlossen. Ein offizieller Antrag Spaniens steht noch aus. Das Geld soll zur Sanierung des angeschlagenen Bankensektors dienen. Auflagen soll es nicht für den spanischen Staat, sondern nur für die Reform des Finanzsektors geben. An den Finanzmärkten sorgte die Hilfszusage für Erleichterung.
Als weiteren Grund für die steigenden Preise nannte Nunan die mangelnden Fortschritte bei den Atom-Verhandlungen mit dem Iran. "Die Gespräche führen zu nichts und mit jedem Scheitern steigen die Spannungen."
Der Westen wirft dem Iran vor, nach Atomwaffen zu streben. Teheran betont hingegen, seine Atom-Forschung diene allein zivilen Zwecken.
Höhere Nachfrage, höherer Preis
Die Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage verteuerte indes am Montag Kupfer. Neben der Erleichterung über die geplanten Hilfen für das spanische Bankensystem sorgten überraschend starke chinesische Konjunkturdaten für Käufe. Das für Stromkabel und Wasserrohre verwendete Metall verteuerte sich um 2,4 Prozent auf 7472 Dollar je Tonne, nachdem der Preis am Freitag zeitweise auf ein Sechs-Monats-Tief von 7462,75 Dollar gefallen war.
"Die China-Daten vom Wochenende waren sehr ermutigend", sagte Rohstoff-Experte Andy Du von Orient Futures. "Die chinesische Kupfer-Nachfrage ist zwar immer noch dünn, aber China muss angesichts der schrumpfenden Reserven importieren und die Lager wieder auffüllen."
Quelle: ntv.de, dpa/rts