Marktberichte

Saudis sorgen für Entspannung Ölpreis lässt Dampf ab

Saudis sind sicher: Es gibt genug Öl.

Saudis sind sicher: Es gibt genug Öl.

(Foto: REUTERS)

Nachlassende Sorgen vor einem Lieferengpass beim Rohöl sorgen am Energiemarkt für Entspannung. Der weltgrößte Öllieferant Saudi-Arabien bekräftigt mit dem Hinweis auf hohe Reservebestände sein Signal, dass trotz des Konflikts mit dem Iran keine Lieferlücken drohen. Das wirkt auch beruhigend auf den Goldpreis.

Saudi-arabische Förderzusagen haben am Dienstag den Ölpreis gedrückt. Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent zur Lieferung im Mai verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 112,46 Dollar. US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 96,88 Dollar mehr als ein Prozent weniger als am Vorabend. In Tokio hatte der saudi-arabische Ölminister Ali al Naimi am Morgen erklärt, der weltgrößte Ölexporteur habe 80 Mio. Barrel für eventuelle Versorgungsengpässe gelagert. Zudem würden täglich rund zehn Mio. Fässer gefördert.

Die Angst vor Versorgungsengpässen angesichts des Streits der westlichen Staaten mit dem Iran hatte in diesem Jahr den Brent-Preis schon um 20 Prozent auf ein Jahreshoch von 128 Dollar je Fass getrieben. Da der hohe Ölpreis das Konjunkturwachstum bremst, hat Saudi-Arabiens Regierung bereits mehrfach erklärt, es gebe genügend Öl. Seit Wochen hat der Preis bereits angesichts der schleppenden Konjunktur weltweit nachgegeben. Der Ölpreis sei immer noch hoch, erklärte Naimi.

Auch in den USA gibt es nach Daten des Energieministeriums einen Öl-Überschuss. "Der Trend hin zu steigenden Ölvorräten wird noch für einige Wochen andauern", sagte Masaki Suematsu, Rohstoff-Händler bei Newedge Japan. Dies dürfte den Ölpreis in Schach halten.

Angesichts nachlassender Inflationsängste ließen Anleger derweil Gold links liegen lassen. Die Feinunze verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 1626,90 Dollar. Vor allem die fallenden Ölpreise dämpften laut Händlern die Spekulationen auf steigende Verbraucherpreise. Viele Anleger sichern sich über Gold gegen einen Anstieg der Verbraucherpreise ab. Zudem wird das gelbe Metall derzeit als "normaler" Rohstoff und insofern als riskanteres Investment gehandelt. Daher kann sich Gold nicht von der allgemeinen Verunsicherung der Anleger am Rohstoffmarkt abkoppeln. Zudem machte der leicht schwächelnde Euro Gold für Anleger aus der Euro-Zone teurer und damit weniger attraktiv. Letztlich dürften aber die Sorgen über die Zukunft Griechenlands nach den Wahlen Gold weiterhin als relativ sicheren Anlagehafen stützen.

Trotz fallender Lagerbestände in London gab der Kupferpreis nach. Mit 8115 Dollar kostete eine Tonne 0,7 Prozent weniger als am Vorabend. Händler begründeten den Preisrückgang mit der allgemein negativen Stimmung an den Rohstoffmärkten. Wegen der Sorgen um Griechenland scheuten viele Anleger derzeit das Risiko.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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