Marktberichte

Streikende drückt Kupfer Ölpreis nahe Rekord

Der Ölmarkt kommt nicht zur Ruhe. Die Furcht vor Lieferengpässen und unplanmäßige Förderstopps trieben den Preis für das Barrel Nordseeöl am Montag in der Spitze auf 78,12 Dollar.

Das schwarze Gold wechselte am Terminmarkt nur noch knapp einen halben Dollar unter seinem historischen Höchststand den Besitzer. Im August hatte das Fass der Nordseesorte Brent 78,65 US-Dollar gekostet - so viel wie noch nie. US-Leichtöl hielt sich knapp über 74 US-Dollar. Nordseeöl hat sich seit Ende Juni um sieben US-Dollar verteuert.

Brent hat die Rolle als Gradmesser für den globalen Markt von Öl aus dem Golf von Mexiko (WTI) übernommen. "Es dreht sich alles um die Lage auf den Förderplattformen in der Nordsee", sagte ein Rohstoffexperte von der australischen Commonwealth Bank. "Auch die Raffinerien, bei denen es immer wieder unvorhergesehene Stopps gibt, bleiben ein Thema."

In der Nordsee laufen wegen der Feriensaison in Europa alle Bohrinseln unter Volllast. Außerdem belasten die angespannte Lage in Nigeria und die Furcht vor einer heftigen Hurrikan-Saison im Golf von Mexiko seit Monaten den Markt.

Gold profitierte auch zu Wochenbeginn von der anhaltenden Schwäche des US-Dollars. Der Greenback war am Freitag zum Euro auf den tiefsten Stand seit dessen Einführung an den Finanzmärkten Anfang 1999 gefallen. Gold gilt als eine Art Ersatzwährung in schwierigen Zeiten und steigt in aller Regel, wenn der US-Dollar abwertet. Die Feinunze Gold kostete am Montag 667,70 US-Dollar, einen US-Dollar mehr als vor dem Wochenende.

Am Markt für Industriemetalle entspannte sich die Lage nach dem Ende eines Streiks in Chile. Das südamerikanische Land ist ein wichtiger Rohstoffproduzent. Kupfer zur Lieferung in drei Monaten kostete am Montag 7820 US-Dollar je Tonne. In der vergangenen Woche war der Kupferpreis auf fast 8.000 US-Dollar gestiegen. Die Preisfantasie wurde nach Einschätzung von Rohstoffanalyst Eugen Weinberg von der Commerzbank auch von anziehenden Lagerbeständen in Asien gedämpft. In Schanghai stiegen die Vorräte in der vergangenen Woche um elf Prozent, in den von der Londoner Metallbörse LME überwachten Lagern gingen sie allerdings um rund 1000 Tonnen zurück.

Der Reuters-Rohstoffindex startete mit einem Minus von 0,1 Prozent auf 324,79 Punkte in die neue Handelswoche.

Quelle: ntv.de

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