Marktberichte

Silber beschleunigt Talfahrt Ölpreis rutscht ab

Nachfragesorgen drücken die Preise von Öl und Industriemetallen deutlich nach unten. Doch auch die sonst als sichere Häfen gesuchten Edelmetalle geben nach.

(Foto: picture alliance / dpa)

Eine Senkung der Nachfrageprognose für das laufende Jahr durch die Internationale Energiebehörde IEA hat am Donnerstag den Ölpreis belastet. Nach zunächst höheren Notierungen drehten die Preise ins Minus: ein Fass Nordseeöl der Sorte Brent kostete mit 111,29 Dollar zeitweise 1,1 Prozent weniger als am Vorabend, WTI verbilligte sich in der Spitze um 1,7 Prozent auf 96,51 Dollar.

Die IEA hatte für 2011 den Anstieg für den weltweiten Verbrauch auf 1,29 Mio. Barrel pro Tag von 1,43 Mio. Barrel pro Tag gestutzt. Sie begründeten dies mit den andauernd hohen Preisen und niedrigeren Konjunkturprojektionen für die entwickelten Länder.

Spekulationen auf eine Abkühlung der Weltkonjunktur und ein anziehender Dollar beschleunigten die Talfahrt des Silbers. Das Edelmetall verbilligte sich um bis zu 7,1 Prozent auf 32,58 Dollar je Feinunze und verlor damit im Vergleich zu seinem 31-Jahres-Hoch rund ein Drittel seines Wertes. Dies ist der stärkste Kursrutsch seit 1982. Gold gab im Sog des Silber-Kursrutsches 1,2 Prozent auf 1481,20 Dollar nach. Da Rohstoffe auf Sicht von zwölf Monaten meist immer noch im Plus lägen, nähmen einige Anleger Gewinne mit, um damit Verluste bei anderen Anlagen auszugleichen, sagte Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann.

Bei Silber komme als Belastungsfaktor außerdem die angekündigte Verteuerung der Spekulation durch die Shanghai Gold Exchange hinzu, schrieben die Experten der UBS in einem Kommentar. Das verschrecke diejenigen Investoren, die auf weitere Kursgewinne setzten. Sie fürchteten, dass mit der aktuellen Anhebung der Margen das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sei. Die Shanghaier Edelmetallbörse verlangt den Angaben zufolge ab Freitag beim Kauf eines Silber-Futures eine Sicherheitsleistung in Höhe von 19 statt 18 Prozent des Kontraktwertes.

Die Erwartung einer geringeren Nachfrage aus China belastete auch die Preise für die Industriemetalle weiter. So rutschte der Kupferpreis um zwei Prozent auf 8250 Dollar je Tonne ab. Händler führten den Preisrückgang vor allem auf die am Vortag veröffentlichten schwächeren Industriedaten aus der Volksrepublik zurück. Somit scheint sich nach Jahren des ungestümen Wachstums für Chinas boomende Wirtschaft eine leichte Abkühlung anzubahnen. Allerdings rechneten Händler für Kupfer nicht mit einer langen Durststrecke. Das niedrigere Preisniveau werde wieder Käufer anlocken, hieß es. Auch die Preise für Zink und Nickel verloren je mehr als zwei Prozent.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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