Unter 50 Dollar Ölpreis rutscht
27.04.2009, 15:05 UhrDie Angst vor wirtschaftlichen Folgen einer Schweinegrippe-Pandemie hat den Ölpreis am Montag unter Druck gesetzt. Anleger fürchteten, dass eine weltweite Ausbreitung der Grippe die ohnehin schon angeschlagene Weltwirtschaft weiter belasten könnte.
"Die Rohstoffmärkte sind derzeit von Angst getrieben", urteilte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl WTI fiel um mehr als fünf Prozent auf knapp unter 49 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent kostete mit 49,40 US-Dollar rund 4,4 Prozent weniger. "Die Situation in Mexiko lässt schlechte Erinnerungen aufkommen an den Bremseffekt, den die SARS-Epidemie auf das Weltwirtschaftswachstum hatte", sagte Edward Meir vom Brokerhaus MF Global. In Mexiko sind bereits mehr als hundert Menschen an der Grippe gestorben.
"Wir halten die Befürchtungen für verfrüht und rechnen nach wie vor mit einer volatilen Seitwärtsbewegung zwischen 45 US-Dollar und 55 US-Dollar", sagte jedoch Weinberg. Der wegen seines Status als Krisenwährung gestiegene US-Dollar setzte Analysten zufolge den Ölpreis zusätzlich unter Druck - meistens bewegen sich Ölpreis und US-Dollarkurs in entgegengesetzter Richtung.
Bei den Edelmetallen profitierte das als krisensicheres Investment geltende Gold von der Verunsicherung der Anleger. Entsprechend kletterte der Goldpreis auf ein Vier-Wochen-Hoch. Auch die Hoffnung auf eine anhaltende Nachfrage aus China stützte den Preis, der bis auf 918,25 US-Dollar je Feinunze anstieg. "In Zeiten eines nachlassenden Vertrauens in die Papierwährungen ist es nicht auszuschließen, dass China seine Goldkäufe sogar beschleunigt", resümierte Weinberg.
Industriemetalle standen zu Wochenbeginn wegen der Konjunktursorgen hingegen erneut unter Druck. Kupfer verbilligte sich zeitweise um mehr als vier Prozent auf 42,89 US-Dollar je Tonne. Auch Nickel verlor mehr als vier Prozent auf bis zu 11,05 US-Dollar je Tonne.
Quelle: ntv.de