Marktberichte

Von Krisen und Dellen Ölpreis sinkt weiter

Wie die Devisen- und Aktienmärkte belastet die Herabstufung der Kreditwürdigkeit Griechenlands durch S&P auch den Rohstoffmarkt. Beim Öl gibt es noch einen weiteren Grund, der den Preis drückt.

(Foto: REUTERS)

Die Verschärfung der griechischen Schuldenkrise hat für Verkäufe bei Rohstoffen gesorgt. Viele Anleger scheuten zunehmend das Risiko und zögen sich daher aus diesen Märkten zurück, sagten Börsianer. Nach dem Jahreshoch vom Vortag hat sich Gold wieder etwas verbilligt. Eine Feinunze des Edelmetalls kostete noch 1162,75 Dollar, nachdem am Vortag in der Spitze 1172 Dollar gezahlt worden waren. In Euro, Franken und Pfund gerechnet blieb der Preis ebenfalls in Reichweite der jeweiligen Rekordhochs vom Dienstag. Die Bestände des weltgrößten börsennotierten Goldfonds SPDR Gold hatten gleichzeitig mit etwa 1147 Tonnen einen neuen Höchststand erreicht.

Die Bonitätsherabstufung Griechenlands und Portugals komme nicht völlig unerwartet, habe die Märkte aber verschreckt, sagte Simon Weeks, Edelmetall-Experte der Bank of Nova Scotia.

Auch die Preise für Industriemtalle standen unter Druck. Kupfer verbilligte sich um 1,3 Prozent auf 7360 Dollar je Tonne. Das im Automobil- und Flugzeugbau verwendete Aluminium gab sogar zwei Prozent auf 2110 Dollar nach. "Im Vergleich zu den anderen Rohstoffklassen fällt die Korrektur bei den Metallen überproportional aus", sagte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. "Dies ist nicht verwunderlich, da die Metallpreise in den Monaten zuvor deutlich stärker als die meisten anderen Rohstoffe gestiegen waren."

Ölpreis ebenfalls schwächer

Ebenfalls unter Abgabedruck steht der Ölpreis. Ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Juni kostete 81,95 Dollar. Das waren 0,6 Prozent weniger als zum Handelsschluss am Dienstag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent sank um 0,5 Prozent auf 85,32 Dollar.

"Die US-Nachfrage ist schwach", sagte Analyst David Moore von der Commonwealth Bank of Australia. "Im Laufe des Jahres werden die Bestände zwar sicher zurückgehen, insgesamt aber hoch bleiben."

Als Preisbrecher scheinen derzeit auch die hohen Lagerbestände zu wirken: Im Vergleich zur Woche wuchsen diese um 1,962 Mio. Barrel auf 357,82 Mio Barrel und damit deutlich stärker als die vorab erwarteten 0,3 Mio. Barrel.

Die Ratingagentur Standard & Poor's hatte am Dienstag nicht nur die Bonität für Portugal von "A+" auf "A-" gesenkt, sondern auch die Einstufung griechischer Staatsanleihen von bisher "BBB+" auf ein Ramschniveau von "BB+" gesenkt. Die Aktienmärkte waren daraufhin kräftig unter Druck geraten. Die Unsicherheit wirkte sich auch an den Rohstoffmärkten aus.

Quelle: ntv.de, bad/rts/dpa/DJ

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