Entführungswelle in Nigeria Ölpreis springt an
03.05.2007, 15:35 UhrNeue Entführungsfälle in Nigeria haben am Donnerstag den Ölpreis weiter steigen lassen. Ein Fass der Nordseesorte Brent kostete am Nachmittag 66,87 US-Dollar, mehr als 60 Cent mehr als am Mittwoch. US-Leichtöl verteuerte sich auf knapp 64 US-Dollar.
Nigeria ist der weltweit achtgrößte Ölproduzent der Welt. "Entsprechend machen sich die Märkte jetzt Sorgen, dass eine Eskalation das Ölangebot verknappen könnte", sagte ein Händler in New York. Rebellen hatten im Niger-Delta - der Ölregion des Landes - 17 ausländische Arbeiter in ihre Gewalt gebracht. Seit Wochenbeginn sind damit 24 Ausländer gekidnappt worden. Ein Angriff von Rebellen auf eine Produktionsanlage des US-Ölmultis Chevron hatte das Unternehmen gezwungen, den Betrieb einer kleineren Bohrplattform einzustellen.
Gold profitierte vom steigenden Ölpreis und dem gleichzeitig weiter niedrigen US-Dollar. Die Feinunze des gelben Edelmetalls kostete am Donnerstagnachmittag 675,65 US-Dollar und damit rund zwei US-Dollar mehr als Tags zuvor. Michael Kempinski, Edelmetallhändler bei der Commerzbank, sagte, er rechne in der Gegend von 677 US-Dollar mit größeren Verkäufen. "Bevor die Preise nicht runter gehen, wird es wohl keine größere physische Nachfrage geben."
Am Markt für Industriemetalle erreichte der laufende Terminkontrakt für Blei bei 2.090 US-Dollar je Tonne ein neues Hoch. Hier sei vor allem die hohe Nachfrage aus Asien Ursache für die Kursgewinne der vergangenen Tage, sagte ein Händler. Kupfer kostete am Donnerstag 8.000 US-Dollar je Tonne.
Der Reuters-Rohstoffindex startete am Nachmittag 0,13 Prozent bei 310,91 Punkten in den Handel.
Quelle: ntv.de