Marktberichte

Aussicht auf kaltes Wetter Ölpreis steigt

Die Aussicht auf kaltes Winterwetter in den USA hat zum Wochenschluss die Nachfrage nach Öl an den Rohstoffmärkten angeheizt und die Sorge vor einer Rezession zunächst überlagert. Der Terminkontrakt für ein Barrel der Sorte WTI kletterte am Freitag um 0,8 Prozent auf 88,56 Dollar und ein Fass Brent notierte bei 89,06 Dollar.

Marktteilnehmern zufolge heizten die Aussichten auf niedrige Temperaturen in den USA die kurzfristigen Käufe von Fonds am Ölmarkt an. "Der Markt ist in leichter Erholungsstimmung", urteilte Tatsuo Kageyama, Analyst bei Kanetsu Asset Management in Tokio. Der Ölpreis war zu Jahresbeginn auf 100 US-Dollar gestiegen und seither auf bis zu rund 85 US-Dollar abgesackt.

Analysten erwarten allerdings zunächst keinen erneuten Preissprung nach oben. Wegen der sich abzeichnenden Abschwächung der US-Wirtschaft rechnen sie vielmehr mit einem Nachfragerückgang und wieder sinkenden Preisen. Dafür sprächen auch die jüngsten Konjunkturdaten aus der weltgrößten Volkswirtschaft, die eine steigende Arbeitslosigkeit und nachlassenden Konsum signalisierten.

Die Preise für Gold und Platin verharrten in der Nähe ihrer Rekordstände. Marktteilnehmer machen dafür vor allem Angebotsengpässe in dem wichtigen Förderland Südafrika verantwortlich, wo es derzeit Schwierigkeiten mit der Stromversorgung gibt. "Man muss akzeptieren, dass die Minen in Südafrika nur 90 Prozent ihres Strombedarfs decken können und zehn Prozent weniger Strom sich in einen mehr als zehnprozentigen Produktionsrückgang niederschlägt", erklärte Walter De Wet, Analyst bei der Standard Bank in Johannesburg. Der Platinpreis bewegte sich mit 1842 US-Dollar je Feinunze acht Dollar unter seinem am Vortag erreichten Allzeithoch. Gold kostete mit 912 US-Dollar je Feinunze rund vier US-Dollar mehr als im späten US-Handel. "Das Metall wird sein Rekordhoch von 936,80 Dollar aus der Vorwoche schon bald wieder herausfordern", prognostizierte James Moore, Analyst at TheBullionDesk.com.

Sinkende Lagerbestände sorgten wie am Vortag für einen steigenden Kupferpreis. Der Preis für das Industriemetall erreichte mit bis zu 7719 Dollar je Tonne den höchsten Stand seit drei Monaten. "Die Nachfrage in Asien springt wieder an, da die saisonale Industrieproduktion steigt", schrieb John Meyer, Leiter des Rohstoffbereichs bei Fairfax. Außerdem habe das jüngste Schneechaos in China für Produktionsausfälle bei Kupfer gesorgt, weshalb die Lagerbestände abgeschmolzen seien.

Quelle: ntv.de

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