EU-Embargo gegen Iran Ölpreis steigt
23.01.2012, 16:12 Uhr
Blick auf die Öldocks im iranischen Schabahar.
(Foto: REUTERS)
Die Europäische Union geht auf Konfronationskurs zum Iran. Ab 1. Juli soll es keine Öleinführen aus dem Land mehr geben. Die Machthaber in Teheran rasseln weiter mit dem Säbel. Der Ölpreis geht unterdessen hoch.
Die Angst vor einer Eskalation des Atomstreits mit dem Iran hat den Ölpreis am Montag in die Höhe getrieben. Das US-Öl WTI verteuerte sich um bis zu 1,2 Prozent auf 99,48 Dollar je Fass. Brent wurde mit 111,15 Dollar je Barrel ebenfalls 1,2 Prozent höher gehandelt.
Die EU-Außenminister beschlossen, alle Öleinfuhren des Landes in die Europäische Union ab 1. Juli zu verbieten. Ein iranisches Parlaments-Mitglied wiederholte daraufhin die Drohung, die für die internationalen Öltransporte wichtige Straße von Hormus zu schließen.
Die EU ist mit einer Ölmenge von etwa 450.000 Barrel pro Tag nach China der größte Abnehmer iranischen Erdöls. Dass die Preise nicht noch weiter in die Höhe schossen, begründete ein Händler damit, dass die Drohung des Irans nicht neu sei. Offenbar sei bei manchen schon ein Gewöhnungseffekt eingetreten, sagte er.
Gestützt auf Käufe japanischer Investoren stieg der Goldpreis auf den höchsten Stand seit Mitte Dezember. Eine Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um bis zu 0,4 Prozent auf 1672,89 Dollar. Der japanische Dezember-Terminkontrakt stieg sogar um ein Prozent auf 4152 Yen je Gramm.
Größere Kursbewegungen seien derzeit aber weder in die eine noch die andere Richtung zu erwarten, sagte Rohstoff-Experte Akira Doi von Daiichi Commodities. "Angesichts der Vielzahl von kursbewegenden Faktoren wird es für Investoren immer schwieriger, sich auf einen davon zu konzentrieren."
Starke Exporte trieben die Preise für Weizen, Mais und Sojabohnen aus den USA in die Höhe. Die Terminkontrakte verteuerten sich um jeweils ein knappes Prozent. Bei Soja stützten zudem die Prognosen des Informationsdienstes Informa, dem zufolge die Anbaufläche dieses Lebens- und Futtermittels rückläufig ist, die Kurse, sagte Rohstoff-Stratege Luke Mathews von der Commonwealth Bank of Australia.
Quelle: ntv.de, wne/rts