Lagerbestände sinken Ölpreis steigt
09.12.2009, 14:20 UhrDie Preise für Öl und Gold steigen nach den Verlusten der Vortage etwas. "Am Rohstoffmarkt werden die Wunden geleckt, aber die Stimmung bleibt gedrückt", sagt ein Händler.

Die Energie-Informations-Agentur prognostiziert einen Ölpreis von 76 Dollar für diesen Winter.
(Foto: REUTERS)
Ein Fass US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 73,52 Dollar, nachdem die Notierung zuletzt innerhalb weniger Tage um rund sechs Dollar abgestürzt war. Nordseeöl der Sorte Brent wurde mit 75,81 Dollar 0,8 Prozent teuerer gehandelt.
Nach oben getrieben wurde der Preis Händlern zufolge vor allem von einem überraschenden Rückgang der US-Lagerbestände, den der Interessenverband der Öl- und Gasindustrie API am Dienstagabend mitgeteilt hatte. Gebremst wurde der Anstieg jedoch von einer skeptischeren Prognose der US-Energiebehörde EIA für den weltweiten Ölverbrauch. Sie rechnet nur noch mit einem Anstieg des täglichen weltweiten Ölverbrauchs um 1,1 Mio. Barrel auf 85,22 Mio.. Vor einem Monat hatte die Behörde noch ein Plus von 1,26 Mio. Fass vorhergesagt.
"Niemand glaubt daran, dass die Probleme in Dubai und Griechenland schon ausgestanden sind." Auch die Commerzbank-Analysten blieben skeptisch. "Da die fundamentalen Rahmenbedingungen bei vielen Rohstoffen aktuell nicht stimmen und sich die Preise zu sehr von ihren gerechtfertigten Niveaus entfernt haben, ist kurz- bis mittelfristig mit einer Fortsetzung der allgemeinen Rohstoffkorrektur zu rechnen", schrieben die Analysten in einem Marktkommentar.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist derweil gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats kostete ein Barrel (159 Liter) am Vortag im Durchschnitt 74,80 US-Dollar. Das waren 96 Cent weniger als am Montag. Die Opec berechnet ihren Korbpreis täglich auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.
Goldpreis erholt sich
Der Goldpreis erholte sich von seinen Vortagesverlusten, was Händler mit einem sinkenden Dollarkurs begründeten. Gold gilt als Absicherung gegen eine Schwäche der US-Währung. Die Feinunze verteuerte sich gegenüber dem späten Vorabendgeschäft um 1,3 Prozent auf 1144,10 Dollar. Beim Morgenfixing in London lag der Preis allerdings unter dem Vortageswert.
Die anhaltenden Sorgen über Dubai und Griechenland drückten den Kupferpreis. Die Tonne des vor allem in der Elektro- und Bauindustrie verwendeten Metalls verbilligte sich um 1,1 Prozent auf 6942 Dollar. Händlern zufolge stoßen Investoren wegen der Unsicherheit an den Märkten als risikoreich geltende Anlagen wie Industriemetalle ab.
Auch der Kakaopreis zog weiter an und bewegte sich in London in der Nähe eines 25-Jahreshochs. Die Future-Kontrakte zur Lieferung im März verteuerten sich um bis zu 0,3 Prozent auf 2252 Pfund Sterling pro Tonne und damit den höchsten Stand seit Januar 1985.
Quelle: ntv.de, rts/dpa