Fallende US-Bestände erwartet Ölpreis steigt wieder
24.11.2010, 15:37 UhrNach dem gestrigen Einbruch wagen sich einige Anleger wieder an Rohstoffe heran. Auf dem Ölmarkt wird auf fallende US-Lagerbestände spekuliert, Industriemetalle sind ebenfalls wieder gefragt.
Trotz der weiter schwelenden Schuldenkrise in Europa haben sich einige Anleger wieder an den Rohstoffmarkt getraut. Spekulationen auf fallende US-Lagerbestände trieben den Ölpreis. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI zog um 0,4 Prozent auf 81,60 Dollar an. Das Nordsee-Öl Brent verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 83,69 Dollar. Die politischen Spannungen zwischen Nord- und Südkorea hatten die Kurse am Vortag noch auf breiter Front gedrückt.
Analysten erwarten bei den offiziellen Daten der Energiebehörde EIA einen Rückgang der Rohöl-Bestände um 2,1 Mio. Barrel, was auf eine gestiegene Nachfrage hindeuten würde. Der Interessenverband der Öl- und Gasindustrie API hatte Dienstagabend allerdings steigende Vorräte gemeldet: demnach wuchsen diese in der Woche zum 19. November um 5,2 Mio. Barrel. Deshalb sei es schon bemerkenswert, dass sich der Ölpreis trotzdem nach oben bewege, konstatierte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. "Offensichtlich werden Preisrückgänge in Richtung 80 US-Dollar von Investoren als Kaufgelegenheit erachtet."
Auch Industriemetalle waren wieder stärker gefragt. Spekulationen auf Lieferengpässe wegen eines Minenstreiks in Chile trieben den Kupferpreis an. Eine Tonne des Industriemetalles verteuerte sich um rund ein Prozent auf 8240 Dollar je Tonne. "Die Versorgungssituation könnte sich kurzfristig verschärfen, wenn der Streik in der drittgrößten Kupfermine der Welt, Collahuasi in Chile, nicht bald beigelegt wird", kommentierten die Commerzbank-Analysten. Die Minenbetreiber haben die Annahmefrist für das verbesserte Lohnangebot bis Freitag verlängert.
Der festere US-Dollar bremste die Nachfrage nach dem als Krisenwährung genutzten Gold. Eine Feinunze des Edelmetalles notierte wenig verändert bei 1376 Dollar. Analysten zufolge wird Gold weiter von den politischen Unsicherheiten wegen des Korea-Konfliktes und der Schuldenkrise in Europa unterstützt werden. "Man redet darüber, dass der Euro nicht überleben wird. Ich glaube das nicht, aber einfach nur dass darüber geredet wird hängt die Latte höher", sagte Ole Hansen, Senior Manager bei der Saxo Bank.
Quelle: ntv.de, rts