Aluminium auf Monatstief Ölpreis über 114 Dollar
10.10.2012, 12:54 Uhr
Alcoa setzt die Aluminiumpreise unter Druck
(Foto: picture alliance / dpa)
Die Ölpreise klettern weiter nach oben. Die bestimmenden Themen an den Rohstoffmärkten bleiben die politischen Spannungen zwischen der Türkei und Syrien sowie zwischen dem Iran und dem Westen. Die Bilanz des Aluminiumkonzerns Alcoa setzt die Industriemetalle zusätzlich unter Druck.
Trotz der schwächeren Prognosen für die Weltkonjunktur bleibt Öl teuer. Ein Fass (159 Liter) Nordseeöl der Sorte Brent kostete am Mittwoch 114,53 Dollar. Damit behauptete Brent das zweiprozentige Plus vom Vortag. US-Leichtöl der Sorte WTI notierte mit rund 92 Dollar etwas niedriger als am Dienstag.
Vor allem die politischen Unabwägbarkeiten im Nahen Osten nannten Börsianer als Grund für die hohen Ölpreise. In diesem Zusammenhang verwiesen Analysten auf die Ankündigung von Neuwahlen in Israel. Der amtierende Ministerpräsident Benjamin Netanjahu betonte, dass neben der Wirtschaftspolitik der Streit um das Atomprogramm des Iran das zentrale Thema im Wahlkampf sein werde. "Das könnte in den kommenden Wochen den Preis anziehen lassen oder zumindest den Preis stützen", stellte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch fest. Die Spannungen zwischen der Türkei und Syrien spielten ebenfalls weiter eine Rolle.
Aussagen des US-Aluminiumkonzerns Alcoa zum künftigen weltweiten Bedarf des Industriemetalls drückten die Aluminiumpreise. In London verbilligte sich eine Tonne um 2,3 Prozent auf 2006,25 Dollar. So niedrig hat der Preis seit einem Monat nicht mehr notiert.
Alcoa-Chef Klaus Kleinfeld hatte bei der Vorlage der Zwischenbilanz die 2012er Prognose des Konzerns für den Anstieg des globalen Aluminiumverbrauchs auf sechs von bislang sieben Prozent gesenkt. Hauptgrund für die Entwicklung sei die zurückgehende Nachfrage aus China. So dürfte das Nachfrage-Plus in der zweiten Jahreshälfte nur noch bei sieben Prozent nach elf Prozent im ersten Halbjahr liegen, erklärte Kleinfeld.
Die Preise für die übrigen Industriemetalle gaben ebenfalls nach. Kupfer kostete mit 8118,50 Dollar je Tonne 0,3 Prozent weniger als am Vortag.
Gewinnmitnahmen belasteten den Platinpreis. Die Feinunze verbilligte sich um rund ein Prozent auf 1661,75 Dollar. Am Freitag hatte Platin angesichts der Arbeitskämpfe in zahlreichen südafrikanischen Minen mit 1726 Dollar ein Sieben-Monats-Hoch erreicht.
Der Goldpreis gab geringfügig auf 1761,60 Dollar nach. Händler führten dies aber eher auf technische Faktoren. Sollte der Goldpreis zum Handelsschluss noch im Minus liegen, wäre es der vierte Verlusttag in Folge.
Analysten vermuten aber, dass sich der Preis bald wieder zulegen wird. Denn letztlich dürften die durch die Liquiditätsschwemme der Notenbanken ausgelösten Inflationsängste das gelbe Metall weiter für viele Anleger attraktiv machen. Darauf deuteten auch die jüngsten Zuläufe bei Gold-ETFs hin. Die Edelmetall-Bestände sämtlicher Gold-ETFs lagen auch am Dienstag mit 75,03 Millionen Feinunzen auf einem Rekordniveau.
Quelle: ntv.de, sla/rts