Fed tritt Lawine los Ölpreis über 50 Dollar
19.03.2009, 13:27 UhrDie gewaltigen Stützungsmaßnahmen der US-Notenbank für die US-Wirtschaft haben den Ölpreis am Donnerstag über 51 Euro pro Barrel steigen lassen. Ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI kostete am Mittag 51,40 Dollar. Die Sorte Brent stieg ebenfalls rund sechs Prozent auf 50,80 Dollar. Die Entscheidung der Fed, rund eine Billion Dollar in die US-Wirtschaft zu pumpen und erstmals seit den 60er Jahren Staatsanleihen zu kaufen, lasse Anleger auf eine baldige Erholung der US-Wirtschaft und eine dann wieder steigende Öl-Nachfrage spekulieren, sagten Marktbeobachter.
"Den Ölpreis treibt die Kombination aus einem Fall beim US-Dollar und den Maßnahmen der Fed. Aber ich glaube, noch mehr kommt von der Hoffnung, dass die Unterstützung zu einer Trendwende in der US-Wirtschaft führt oder sie zumindest stabilisiert", erläuterte David Moore, Rohstoff-Stratege bei der Commonwealth Bank of Australia. Andere Analysten warnten aber auch, dass die anhaltend schwache Nachfrage den Ölpreis zunächst weiter dämpfen werde.
Der Preis für Gold stieg um ein halbes Prozent auf 944 Dollar je Feinunze. Von einem Sechs-Wochen-Tief bei 882,90 Dollar war der Goldpreis nach der Fed-Entscheidung bis auf 945,05 Dollar je Feinunze geklettert, denn Gold gilt als Absicherung gegen Inflation. Die Frage sei nun, ob der Goldpreis das Niveau von 930 bis 940 Dollar je Feinunze halten könne, sagte Darren Heathcote von Investec Australia. "Der Dollar bleibt schwach, vor allem gegen den Euro, das Gold könnte dieses Niveau schon halten", fügte er hinzu.
Der Preis für Kupfer kletterte wegen Hoffnungen, ein Anziehen der US-Wirtschaft werde auch die Nachfrage nach dem in der Industrie häufig verwandten Metall anschieben. Der Preis für das Basismetall stieg um rund drei Prozent auf 3952 Dollar pro Tonne. "Es wird vielleicht ein paar positive Effekte für die Wirtschaft geben, aber ich glaube es wird Zeit brauchen, bis diese sichtbar werden. Zunächst einmal bleiben die Daten der US-Wirtschaft sehr schwach und ein Hindernis für eine nachhaltige Erholung der Metallpreise", sagte Moore.
Quelle: ntv.de