Die Sorgen kehren zurück Ölpreis unter 60 Dollar
11.11.2008, 14:20 UhrDie Angst vor den Folgen eines weltweit schwächeren Wirtschaftswachstums hat am Dienstag die Preise für viele Rohstoffe sinken lassen. Mittlerweile ist Öl so günstig wie seit März vergangenen Jahres nicht mehr: Ein Barrel (159 Liter) Öl der US-Sorte WTI kostete am Mittag 59,65 Dollar und damit 4,4 Prozent weniger als am Vorabend. Im Sommer hatte Öl noch mehr als doppelt soviel gekostet. Für ein Fass der Nordseesorte Brent mussten Anleger mit 56,49 Dollar 4,5 Prozent weniger als am Montag bezahlen.
Der Korbpreis der Opec ist zum Wochenbeginn wieder leicht gestiegen. Nach Angaben des Opec-Sekretariats vom Dienstag kostete ein Barrel (159 Liter) aus den Fördergebieten des Kartells am Montag 54,77 Dollars. Das waren 1,28 Dollar mehr als am vergangenen Freitag (53,49 Dollar). Die Opec berechnet ihren täglichen Korbpreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten ihrer 13 Mitgliedsländer.
Zu Wochenbeginn hatten die Investoren noch gehofft, dass ein Konjunkturprogramm Chinas die Wirtschaft und damit die Nachfrage nach Kupfer, Öl oder Edelmetallen stützen würde, und die Preise vieler Rohstoffnotierungen waren deutlich gestiegen. Doch schnell sei wieder Skepsis an den Markt zurückgekehrt, sagten Experten nun. Das drückte auch die Preise der Industriemetalle. Kupfer notierte vier Prozent niedriger bei 3720 Dollar je Tonne; Nickel verbilligte sich um 4,3 Prozent auf 11.000 Dollar die Tonne.
Neben den Rezessionsängsten machte sich Händlern zufolge auch ein Anstieg der Kupfer-Lagerbestände bemerkbar. Diese beliefen sich Londoner Daten zufolge auf 265.475 Tonnen - soviel wie seit März 2004 nicht mehr. "In diesem Umfeld überrascht es nicht, dass der Kupferpreis unter Druck gerät", sagte Rohstoff-Stratege Jesper Dannesboe von Societe Generale.
Im Sog von Öl und den Industriemetallen sank auch der Goldpreis - wenngleich die Abschläge wesentlich niedriger ausfielen. Eine Feinunze (31,1 Gramm) des Edelmetalls kostete zuletzt 736,60 Dollar und damit 1,2 Prozent weniger. Zwar gebe es mit Beginn der Hochzeitssaison in Indien eine große Nachfrage nach Gold, sagten Experten. Doch viele Fonds hielten sich aus Unsicherheit zurück, sagte Analyst Walter de Wet von Standard Bank.
Quelle: ntv.de