Gold fällt weiter Ölpreis unter 60 Dollar
13.07.2009, 15:23 UhrDer Ölpreis hat sich zum Wochenauftakt auf dem niedrigsten Stand seit Mitte Mai eingependelt.

Die Ölpreise bleiben unter der Marke von 60 Dollar.
(Foto: REUTERS)
Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI fiel zeitweise um bis zu 1,7 Prozent auf 58,88 Dollar, zog dann aber wieder auf 59,80 Dollar an. Brent war mit 60,60 Dollar in etwa so teuer wie Ende vergangener Woche.
Händlern zufolge belasten vor allem die skeptischen Konjunkturausblicke den Ölpreis. Allein in der vergangenen Woche hatte sich WTI um elf Prozent verbilligt. "Die Konjunktursorgen werden weiter auf dem Ölpreis lasten", sagte Daniel Liu, Energiestratege bei MF Global Singapore. "Die Rally im letzten Monat war eindeutig übertrieben." Liu rechnet damit, dass der Preis noch bis auf rund 55 Dollar absackt.
Auch beim Goldpreis ging die Talfahrt weiter. Die Feinunze des Edelmetalls wurde knapp unter 910 Dollar gehandelt, noch vor einer Woche war sie gut 20 Dollar teurer gewesen. Analysten nannten dieselben Belastungsfaktoren wie in den vergangenen Tagen: ein sich behauptender Dollar und eine geringe Schmucknachfrage im Sommer. Gold hat seit Anfang Juni sieben Prozent, Platin acht Prozent und Silber sogar 19 Prozent an Wert verloren. "Für das schlechtere Abschneiden von Silber und Platin war wegen deren industriellen Charakters hauptsächlich der Rückgang des vorherigen Konjunkturoptimismus verantwortlich", konstatierte Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg. "Dass Gold trotz der fallenden Aktienmärkte nicht als sicherer Hafen profitieren konnte, deuten wir als relative Schwäche, wobei der Goldpreis zuletzt nicht mehr als Versicherungsprämie, sondern eher als Spiegelbild des US-Dollar agierte."
Die Sorge über womöglich deutliche Überkapazitäten in China hat am Montag einen Anstieg des Kupferpreises verhindert. Eine Tonne des Industriemetalls wurde wie im späten Freitagsgeschäft um 4885 Dollar gehandelt.
Im Juni waren die Importe in das Land mit dem höchsten weltweiten Kupferverbrauch erneut gestiegen. Experten zufolge kauft China dabei zum Großteil auf Vorrat ein, nur zu einem geringen Anteil werde das Industriemetall direkt weiterverarbeitet. "Wir gehen davon aus, dass die Importe von Rohkupfer und Kupferprodukten zunächst massiv zurückgehen werden", schrieb Weinberg in einer Studie. "Zum einen rechnen wir damit, dass sich die Reservekäufe wegen der hohen Einkäufe zuvor und der hohen Preise dem Ende zuneigen. Zum anderen dürften die Importe von Kupferschrott anziehen, welche zuletzt wegen der strengeren Kontrollen gefallen sind." Er geht davon aus, dass der Kupferpreis noch sinken wird.
Quelle: ntv.de, rts