Vollere US-Tanks Ölpreis unter Druck
23.06.2010, 13:50 UhrMit dem Ölpreis geht es weiter bergab. Grund sind die steigenden Vorräte in den Vereinigten Staaten. Dagegen stabilisiert sich der Kupferpreis; es kommt zu einem leichten Aufschlag.
Ein unerwarteter Anstieg der US-Vorräte in der vergangenen Woche hat den Ölpreis weiter belastet. Händler verwiesen darauf, dass die US-Ölvorräte nach Angaben des Interessensverbandes der Öl- und Gasindustrie, des American Petrol Institute (API), in diesem Zeitraum um 3,7 Millionen Barrel gestiegen waren. Analysten hatten einen Rückgang um 800.000 Barrel prognostiziert.
Ein Fass der US-Sorte WTI verbilligte sich um 37 Cent auf 77,48 US-Dollar. Die Nordseesorte Brent kostete 77,70 Dollar und damit 34 Cent weniger je Fass.
Der Kupferpreis stabilisierte sich. Die Tonne des Industriemetalls wurde zu 6625 Dollar und damit 15 Dollar höher als im späten Vortagesgeschäft gehandelt. Einem Jubel zu Wochenbeginn über eine absehbare Aufwertung der chinesischen Währung war bereits am Dienstag Ernüchterung gefolgt. Nun seien Investoren eher richtungslos und warteten auf eine neue Orientierung, sagten Händler.
Zu Jahresbeginn war die Tonne Kupfer noch etwa 1000 Dollar teurer. Der Stimmungsumschwung hängt Analysten zufolge zusammen mit dem von der chinesischen Notenbank eingeschlagenen restriktiveren Kurs, mit dem sie eine konjunkturelle Überhitzung vermeiden will. Die Turbulenzen um Griechenland weckten zudem Sorgen, dass die Konjunkturdynamik in den Ländern der Eurozone nachlassen könne.
Hinwendung zum Gold
Das als sicherer Anlagehafen geltende Gold blieb gefragt. Die Feinunze des Edelmetalls kostete bis zu 1245,45 Dollar und damit gut sechs Dollar mehr als im späten Vortagesgeschäft. "Die Nachfrage ist insgesamt recht gut, und die wieder aufkommende Risikoaversion sollte dafür sorgen, dass das auch so bleibt", sagte Analyst Ole Hansen von der Saxo Bank. "Allerdings schleppt sich das Geschäft inzwischen auch so ein bisschen hin, und es gibt die Sorge, dass der Preis erst deutlich nachgeben muss, bevor neue Käufergruppen Interesse zeigen."
Die Bestände des weltgrößten Goldfonds SPDR Gold Trust waren auf einen neuen Rekord von 1313,135 Tonnen gestiegen.
Quelle: ntv.de, rts