Der Ölpreis hat am Montag unter dem Einfluss der Schweinegrippe an der New Yorker Rohstoffbörse (Nymex) nachgegeben. Allerdings stabilisierte sich der Ölpreis für US-Leichtöl im Sitzungsverlauf in der Nähe der 50-Dollar-Marke. Der Preis des führenden Juni-Kontrakts auf ein Barrel der Rohölsorte Light Sweet Crude fiel um 2,7 Prozent oder 141 US-Cent auf 50,14 Dollar.

Die Furcht vor einer weltweiten Ausbreitung der Schweinegrippe habe die Sorge vor einem Nachlassen der Reisetätigkeit heraufbeschworen, sagten Händler. "Das könnte die globale Reisetätigkeit lähmen und somit die Ölnachfrage zusätzlich zur Rezession dämpfen", sagte ein Marktteilnehmer. Die EU-Gesundheitskommissarin Androulla Vassilou riet von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete ab.

"Jeder sorgt sich um die Schweinegrippe und die Folgen für den Flugverkehr. Dies bleibt in den Köpfen der Leute hängen und stellt ein Abwärtsrisiko in den kommenden Tagen dar", sagte Ölstratege und Volkswirt Michael Lynch.

Mehr Psychologie als Argument

Der aggressive Grippevirus hat in Mexiko offenbar bereits mehr als 100 Menschenleben gefordert. Der Erreger hat nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation das Potenzial zum Auslösen einer Pandemie, also einer weltweiten Epidemie. Krankheitsfälle sind auch in den USA sowie in Europa nachgewiesen worden.

Andere Marktteilnehmer machten auf die Dollaraufwertung aufmerksam. Diese habe den Ölpreis zusätzlich unter Druck gesetzt, hieß es aus dem Handel. Aussagen von Opec-Vertretern vom Wochenende, wonach der Markt überversorgt sei, hätten ebenfalls belastet, so Händler weiter.