Aluminiumpreis sackt ab Ölpreis zieht leicht an
21.07.2008, 12:02 UhrDie Ölpreise haben nach ihrer zeitweiligen Talfahrt in der Vorwoche am Montag wieder angezogen. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete am Mittag 130,53 US-Dollar und damit 1,65 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Freitag. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 1,70 Dollar und erreichte einen Preis von 131,89 Dollar.
Ein Grund für den Anstieg sind nach Ansicht eines Händlers die bislang ergebnislosen Atomgespräche der USA mit dem Iran. Am Samstag war in Genf die jüngste Gesprächsrunde mit dem iranischen Atomunterhändler Said Dschalili zu Ende gegangen. Dabei hatte der Iran keine klare Antwort gegeben, ob er zur Aufgabe seines Programms zur Urananreicherung bereit ist.
Für einen höheren Ölpreis sorgt nach Einschätzung von Commerzbank-Experte Eugen Weinberg auch die Gefahr vor Wirbelstürmen, die Förderanlagen im Golf von Mexiko treffen und so zu Produktionsrückgängen führen könnten.
Der Preisanstieg beim Öl hat am Montag auch auf die Stimmung an den europäischen Börsen gedrückt. Nach den kräftigen Kursanstiegen der vergangenen Tage sei die Luft etwas raus, sagten Börsianer.
Unterdessen ist der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) unter die Marke von 130 Dollar gesunken. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag 127,93 Dollar. Das waren 3,10 Dollar weniger als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells.
Preissturz am Metallmarkt
Ein Überangebot an Aluminium hat am Montag den Preis für das Basismetall belastet. In London kostete eine Tonne des Metalls, das unter anderem bei der Herstellung von Autos und Flugzeugen eingesetzt wird, zeitweise nur noch wenig mehr als 3000 Dollar die Tonne. Damit notierte der Preis auf einem Fünf-Wochen-Tief. Schon am Freitag war der Aluminiumpreis unter Druck gekommen und hatte drei Prozent auf unter 3100 Dollar verloren.
"Die Investoren haben seit Jahresanfang von möglichen Produktionsausfällen gesprochen. Aber die Realität ist, dass wir ein Überangebot haben, und es wird dieses Jahr kein Defizit geben", sagte ein Analyst in Shanghai. Seit Jahresanfang ist der Aluminiumpreis um rund 25 Prozent auf ein Allzeithoch von 3380 Dollar Anfang Juli gestiegen. Die an der Londoner Börse gemeldeten Vorräte kletterten um 4975 Tonnen auf über 1,1 Mio. Tonnen. Die Preise für die übrigen Basismetalle zogen dagegen an. Kupfer verteuerte sich um 0,7 Prozent auf 8165 Dollar je Tonne, Zink um rund ein Prozent und Blei um über drei Prozent.
Die Preise für Edelmetalle zogen ebenfalls an. Gold verteuerte sich um rund ein Prozent auf 963,90 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm), Silber und Platin stiegen ebenfalls um je ein Prozent.
Quelle: ntv.de