Marktberichte

Leichtöl über 100 Dollar Ölpreis zieht stark an

Der Ölpreis hat am Dienstag wieder stark zugelegt. Mit zeitweise 100,02 Dollar kostete das Fass US-Leichtöl der Sorte WTI am Nachmittag 3,8 Prozent mehr als am Vorabend. Händler begründeten den Preissprung mit der Hoffnung, dass das US-Rettungspaket für die Banken doch noch in dieser Woche vom US-Kongress verabschiedet wird. Dies würde die Konjunkturängste, die zuvor den Preis bis auf 93,36 Dollar gedrückt hatten, wieder etwas lindern, hieß es. Das Fass Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um bis zu vier Prozent auf 97,80 Dollar.

Spekulationen auf eine globale Konjunkturflaute haben auch am Dienstag die Rohstoffmärkte beherrscht. Durch die überraschende Ablehnung des US-Rettungspakets für die Banken und die Panik an der Wall Street seien solche Ängste verstärkt worden, sagten Experten. Viele Investoren gingen davon aus, dass die weltweite Rohstoffnachfrage deshalb sinke. Anders als im vergangenen Jahr wird nun auch ein nachlassender Rohstoff-Hunger in Entwicklungsländern wie China vorausgesagt. "Die Leute nehmen einen konstanten Rückgang der Wirtschaftsaussichten wahr", sagte Gayle Berry von Barclays Capital.

"Ob es nun der nicht angenommene Rettungsplan ist, oder ob wieder ein anderes Finanzinstitut Probleme hat, es kommt einfach eine Geschichte nach der anderen und drückt die Stimmung weiter."

Der Ölpreis konnte sich allerdings am Dienstag etwas erholen, nachdem er zu Wochenbeginn um zehn Prozent auf 95 Dollar gesunken war. "Ich denke, der Kurssturz war übertrieben", sagte ein Analyst. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI stieg um zwei Prozent auf 98,50 Dollar. Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 2,6 Prozent auf 96,43 Dollar. Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg schließt angesichts der Unsicherheit einen Rückfall des Ö lpreises auf 91 Dollar aber nicht aus, obwohl es wegen eingeschränkter Rohöl- und Erdgasförderung im Golf von Mexiko zu Angebotsverknappungen kommen könnte.

Opec meldet Rückgang

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist zu Wochenbeginn deutlich gesunken. Wie die Opec am Dienstag in Wien mitteilte, verbilligte sich der Preis für ein Barrel (159 Liter) am Montag um 3,81 Dollar auf 94,09 Dollar im Vergleich zu Freitag. Die Opec berechnet ihren täglichen Durchschnittspreis auf der Basis von 13 wichtigen Sorten des Kartells.

Metalle unter Druck

Rezessionsängste sorgten auch bei den Industriemetallen für sinkende Preise. Kupfer wurde zeitweise zu 6170 Dollar je Tonne gehandelt und war damit so günstig wie seit März 2007 nicht mehr. Bis zum Mittag erholte sich der Preis wieder auf 6399 Dollar.

Aluminium war so günstig wie seit acht Monaten nicht mehr, der Nickel-Preis fiel auf den niedrigsten Stand seit April 2006.

Gold-Interesse ebbt ab

Das Interesse der Anleger am Gold, der klassischen Fluchtburg in Krisenzeiten, ebbte etwas ab. Der Preis je Feinunze sank um rund 0,8 Prozent auf 895 Dollar, was Händler mit dem festeren US-Dollar erklärten. Am Montag war der Goldpreis wegen der Risikoscheu der Anleger bis auf 925 Dollar geklettert.

Silber gab ebenfalls leicht nach. Platin und Palladium verloren bis zu fünf Prozent.

Quelle: ntv.de

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