Mehr verbraucht als gedacht Ölpreis zieht weiter an
29.10.2008, 16:13 UhrDie Ölpreise haben nach ihrer wochenlangen Talfahrt am Mittwoch wieder kräftig angezogen. Händler erklärten den Preisanstieg unter anderem mit Hinweisen vom Vortag auf eine weitere Kürzung der Fördermenge durch die Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Im frühen Nachmittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Dezember 66,45 Dollar. Das waren 3,74 Dollar mehr als am Dienstag.
Auch an der Rohstoffbörse in London kletterte der Preis für ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent kr äftig. Er stand zuletzt bei 64,03 Dollar und damit 3,74 Dollar höher als am Vortag. Zu Beginn der Woche rutschte der Preis für US-Öl zeitweise bis in die Nähe der Marke von 60 Dollar, nachdem der Preis im Juli noch ein Rekordhoch bei knapp unter 150 Dollar erreichte.
Der Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank erklärte die steigenden Ölpreise unter anderem mit Hinweisen führender Opec-Vertreter, die auf die weitere Kürzung der Fördermenge hindeuteten. Erst in der vergangenen Woche hatte das Kartell eine Senkung der Ölförderung um täglich 1,5 Mio. Barrel beschlossen.
Im Handelsverlauf hatten Anleger vor allem auf die neusten Daten zu den Ölreserven in den USA gewartet. In den vergangenen vier Wochen zeigten die wöchentlichen Daten zu den US-Lagerbest änden an Rohöl immer wieder einen überraschend starken Anstieg. Nach Angaben des US-Departments of Energy (DoE) sind die Rohölvorräte in der vergangenen Woche um 0,5 Mio. Barrel gestiegen. Am Markt war ein Anstieg von 1,5 Mio. Barrel erwartet worden.
Unterdessen ist der Preis für Opec-Roh öl weiter gesunken. Ein Barrel aus den Fördergebieten des Kartells kostete am Dienstag 55,90 Dollar im Vergleich zu 56,80 Dollar am Montag, teilte das Opec-Sekretariat am Mittwoch mit. Damit ist der Preis für Opec-Rohöl nach dem Höhenflug im Sommer auf den tiefsten Stand seit mehr als eineinhalb Jahren zurückgegangen.
Quelle: ntv.de