Opec-Treffen in Wien Ölpreise drehen ins Minus
31.05.2013, 13:05 Uhr
		                      Hier kommt es aus dem Boden: Der hohe Weltmarktpreis und neue Methoden wie Fracking machen letzte Reserven - wie hier im kalifornischen Monterey Shale - zugänglich.
(Foto: REUTERS)
Ein überraschender Anstieg der Lagerbestände in den USA lastet auf den Ölpreisen. Für neue Impulse könnte das treffen der Opec-Ölminister sorgen.
Die Ölpreise haben ihre leichten Gewinne aus dem frühen Handel wieder abgegeben und sind in die Verlustzone abgerutscht. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Juli-Lieferung kostete 101,56 US-Dollar. Das waren 63 Cent weniger als zum Handelsschluss am Vortag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) verbilligte sich um 74 Cent auf 92,87 Dollar.
Händler erklärten den Preisrückgang am Ölmarkt mit Nachwirkungen von jüngsten Daten zu den Ölreserven in den USA. Nach Angaben der Regierung in Washington vom Vortag waren die Ölvorräte in der größten Volkswirtschaft der Welt zuletzt überraschend gestiegen und erreichte bei 397,6 Millionen Barrel ein Rekordhoch.
Am Ölmarkt rückt aber das Opec-Treffen an diesem Freitag immer stärker in den Mittelpunkt des Interesses. Experten halten eine Kürzung der Fördermenge für notwendig, um die jüngste Talfahrt der Ölpreise zu stoppen. Der Brent-Ölpreis ist beispielsweise seit dem Jahreshoch von Mitte Februar zuletzt um etwa 13 Prozent gefallen. Allerdings gehen fast alle von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Rohstoffexperten davon aus, dass die Opec ihre offizielle Fördermenge nicht verändern wird.
Bei Veranstaltungen dieser Art beraten die versammelten Ölminister unter anderem auch über Aspekte der Ölnachfrage in den Industriestaaten und die Entwicklung der Rohölpreise an den Märkten. Über eine Ausweitung der Fördermengen kann die Organisation die Marktentwicklungen beeinflussen.
Unmittelbar vor dem Treffen des Ölkartells hatte der saudi-arabische Ölminister Ali al-Naimi frühere Aussagen bestätigt, wonach die aktuelle Fördermenge seiner Einschätzung nach ideal sei. Auch Vertreter der Opec-Staaten Kuwait und Venezuela rechneten nicht mit einer Änderung der offiziellen Fördermenge.
Der Opec-Preis ging zuletzt ebenfalls zurück. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 99,77 US-Dollar. Das waren 77 Cent weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa