Benzin-Vorräte gestiegen Ölpreise erneut unter Druck
24.06.2009, 14:59 Uhr
Es gibt keine Hinweise auf ein Anziehen der Nachfrage.
(Foto: picture-alliance/ dpa)
Unerwartet stark gestiegene Benzin-Vorräte in den USA haben am Mittwoch für einen sinkenden Ölpreis gesorgt. Die US-Sorte WTI kostete mit 68,50 Dollar je Fass rund ein Prozent weniger. Die Nordseesorte Brent wurde ebenfalls ein Prozent günstiger um 68 Dollar gehandelt.
Den wöchentlichen Daten des American Petroleum Institute zufolge stiegen die Benzin-Vorräte um 3,7 Millionen auf Barrel und damit um zwei Drittel stärker als von Analysten erwartet. In dieses Bild reihte sich auch eine Schätzung des amerikanischen Automobilverbandes AAA. Dieser geht davon aus, dass wegen der gestiegenen Benzinpreise wohl allein zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli der Autoreiseverkehr in den USA um 2,6 Prozent niedriger sein wird als 2008.
Der Kupferpreis zog dagegen an. Für eine Tonne des Industriemetalls wurden 4912 Dollar gezahlt und damit 107 Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Händlern sahen das Aufwärtspotenzial aber begrenzt, weil viele Investoren befürchten, dass China seine Importe drosselt. Die Analysten von Henderson Global Investors verwiesen darauf, dass die chinesischen Kupfer-Vorräte zuletzt auf den höchsten Stand seit März 2008 geklettert seien.
Der Gold-Preis pendelte sich um 926 Dollar je Feinunze ein. Analysten sahen den Preis zumindest kurzfristig gestützt. Investoren sicherten sich gegen den im Vorfeld des US-Zinsentscheids am Abend schwächeren Dollar ab, hieß es. "Für die nächsten Monate ist allerdings ein Preisrückgang absehbar", sagte LBBW-Analyst Thorsten Proettel. Zum einen werde in der Sommersaison ohnehin weniger Schmuck gekauft als etwa in den Wochen vor Weihnachten. Zum anderen mache sich derzeit die Rezession bemerkbar. "Wenn die Leute sich um ihre Arbeitsplätze sorgen, kaufen sie eher keinen Schmuck." Proettel zufolge lag der Anteil der Schmucknachfrage am gesamten Gold-Geschäft 2006 noch bei rund 75 Prozent. Im ersten Quartal 2009 habe dieser Anteil nur noch bei rund einem Drittel gelegen. Die treibende Kraft hinter dem Goldpreis seien Finanzinvestoren geworden. Silber wurde ebenfalls nahezu unverändert zu 13,90 Dollar je Feinunze gehandelt.
Thema am Rohstoffmarkt war auch der Fund des womöglich größten asiatischen Eisenerz-Vorkommens in China. In der Provinz Liaoning liegen nach amtlichen Angaben mindestens drei Milliarden Tonnen des zur Stahlproduktion verwendeten Rohstoffs. Anleger spekulierten bereits auf sinkende Preise und damit geringere Kosten für Stahlhersteller.
Quelle: ntv.de, rts