Marktberichte

Markt holt Luft Ölpreise fallen

Nach dem teils kräftigen Anstieg der vergangenen Tage geben die Ölpreise nach. Zweifel an einer nachhaltigen Erholung der US-Konjunktur trüben die Stimmung.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Höhenflug der vergangenen Tage hat der Ölpreis eine Verschnaufpause eingelegt. Das Fass (159 Liter) der US-Sorte WTI verbilligte sich um 0,8 Prozent auf 81,93 Dollar, nachdem es am Vortag zeitweise noch 82,64 Dollar gekostet hatte. Auch das Barrel der Nordseesorte Brent gab um über ein Prozent auf 81,83 Dollar nach. Anfang der Woche hatten vor allem Kursgewinne an den Aktienmärkten den Ölpreis in die Höhe getrieben. "Der Markt muss jetzt wohl erst einmal Luft holen", sagte ein Händler in Singapur.

Kaum Einfluss auf den Ölpreis hatte laut Analysten der mögliche Anschlagsversuch auf den iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Geopolitische Risiken aus der Region seien bereits weitgehend in die Märkte eingepreist, sagte Paul Harris von der Bank von Irland. Mehr Beachtung als der eigentliche Anschlag könnte allerdings eine mögliche Gegenreaktion Ahmadinedschads finden.

Anhaltende Zweifel an einer nachhaltigen Erholung der US-Konjunktur drückten den Kupferpreis ins Minus. Der Preis für das Industriemetall verbilligte sich je Tonne zeitweise um knapp ein Prozent auf 7353 Dollar, nachdem er zu Wochenbeginn noch auf ein Drei-Monats-Hoch von 7510 Dollar gestiegen war.

Die Nachwehen der am Dienstag mit Enttäuschung aufgenommenen Daten zum US-Konsum und zum Auftragseingang der Industrie seien noch zu spüren, sagte ein Händler. Viele hätten die Zahlen auch zu Gewinnmitnahmen genutzt. Die US-Verbraucher - die entscheidende Lokomotive für die weltgrößte Volkswirtschaft - blieben im Juni sparsam. Ihre Ausgaben stagnierten, während Analysten im Schnitt ein leichtes Plus erwartet hatten. Der Auftragseingang in der Industrie fiel um 1,2 Prozent und damit mehr als doppelt so stark wie erwartet.

Kursverluste an den Aktienmärkten und die Hoffnung auf eine steigende Goldnachfrage in China trieben den Preis für das Edelmetall nach oben. Die Feinunze verteuerte sich zeitweise um knapp ein Prozent auf 1197,05 Dollar und war damit so teuer wie seit dem 23. Juli nicht mehr. Gold gilt gerade in unsicheren Zeiten für viele Anleger als sicherer Hafen. Aber auch die Ankündigung Chinas, seinen Goldmarkt zu liberalisieren, gaben dem Peis für das Edelmetall laut Analysten einen neuen Schub. Nach Indien sei China der zweitgrößte Gold-Verbraucher, hieß es einem Kommentar der UBS. "Jeder Schritt, den chinesischen Markt zu liberalisieren und zu expandieren, sollte die Lust auf Gold daher weiter anheizen."

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen