Marktberichte

"Kein Boden unter den Füßen" Ölpreise fallen deutlich

(Foto: picture alliance / dpa)

Zweifel am weiteren Wachstum der Weltwirtschaft machen den Rohstoffpreisen zu schaffen. Hinzu kommt, dass in den USA die Vorräte zurzeit so hoch liegen wie seit gut 20 Jahren nicht mehr. Die Preise fallen deutlich.

Öl, Light Sweet Crude
Öl, Light Sweet Crude 64,64

Die Preise für Rohöl und andere Rohstoffe stehen unter Druck. Das zeigt klar die Zweifel am weiteren Wachstum der Weltwirtschaft. Warnende Töne kamen vom Minen-Riesen BHP Billiton: Der Vorstandsvorsitzende des Konzerns, Jacques Nasser, sprach am Mittwoch von wachsender Unsicherheit. "Man hat langsam das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren", sagte Nasser.

Auf Talfahrt schickte den Ölpreis ein überraschend starker Anstieg der US-Lagerbestände. In den USA liegen die Vorräte zurzeit so hoch wie seit gut 20 Jahren nicht mehr. Am Mittwochnachmittag wird das US-Energieministerium neue Zahlen veröffentlichen.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 3.693,20

Darüber hinaus lastet die Furcht vor einer Ausbreitung der europäischen Schuldenkrise auf der Stimmung. Ein Barrel der US-Sorte WTI kostete mit 92,55 Dollar 1,5 Prozent weniger als am Dienstag und war damit so billig wie zuletzt Mitte Dezember. Brent-Öl notierte ein Prozent tiefer bei 111,12 Dollar.

Der Dollar und das Gold

Auch der Gold-Preis fiel deutlich: um 0,8 Prozent auf 1532,09 Dollar je Feinunze. Kupfer verbilligte sich um 1 Prozent auf 7684 Dollar je Tonne. Damit waren beide jeweils so billig wie zuletzt im Januar.

"Alle drängen in den US-Dollar, und ein starker Dollar ist schlecht für Gold", sagte Rohstoff-Experte Ronald Leung von Cheong Gold Dealers. Der Dollar-Index markierte am Mittwoch mit 81,46 Punkten ein Vier-Monats-Hoch.

Bei Kupfer drückte zudem die Furcht vor einer rückläufigen Nachfrage aus China auf die Stimmung, sagte Analystin Judy Zhu von Standard Chartered. Daher müsse bis zur Veröffentlichung weiterer Konjunkturdaten und einer möglichen Lockerung der chinesischen Geldpolitik mit weiteren Kursrückschlägen gerechnet werden.

Positiver Trend für Soja

Das Aufwärtspotenzial bei den US-Sojabohnennotierungen blieb unterdessen intakt. Die Soja-Futures könnten bis zum Beginn der kommenden Ernte in den USA weiter steigen. "Der Handel mit alterntigen Bohnen gestaltet sich immer noch sehr volatil, und das Potenzial für weitere Kurssteigerungen ist weiterhin vorhanden, dank der beständigen Nachfrage Chinas und den in regulären Abständen vorgenommenen Abwärtskorrekturen für die Sojaernte in Südamerika", erklärte Jay O'Neil, leitender Agrar-Ökonom an der Kansas State University, anlässlich einer Getreidekonferenz in Singapur, die dort aktuell vom Industrieverband American Soybean Association (ASA) abgehalten wird.

"Es ist möglich, dass wir bei Soja bislang noch nicht die Höchststände gesehen haben", lautete der weitere Kommentar des Agrar-Ökonomen. Sollten sich die Wetterbedingungen in den US-Anbaugebieten jedoch weiterhin als vorteilhaft erweisen, sei mit Herannahen der US-Ernte mit einem Verfall der Preise zu rechnen.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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