Marktberichte

Trotz guter Konjunkturdaten aus Japan Ölpreise geben nach

Passanten in einer Einkaufsstraße in Tokio: Japans Wirtschaft ist zuletzt stärker gewachsen als erwartet.

Passanten in einer Einkaufsstraße in Tokio: Japans Wirtschaft ist zuletzt stärker gewachsen als erwartet.

(Foto: picture alliance / dpa)

Kauflaune sieht anders aus: Überraschend starke japanische Wachstumszahlen aus Japan versickern geradezu am Ölmarkt. Ein starkes Wirtschaftswachstum geht häufig mit einer wachsenden Nachfrage einher. Der stärkere Dollar hat den Goldpreis derweil fest im Griff.

Den Ölpreisen sind die überraschend guten Konjunkturdaten aus Japan egal. Sie geben leicht nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Juni-Lieferung kostete am Morgen 103,29 US-Dollar. Das waren 39 Cent weniger als am Vortag. Ein Fass der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) kostete 93,92 Dollar und war damit 38 Cent günstiger.

Ein unerwartet starkes Wirtschaftswachstum in Japan habe bisher keine Kauflaune am Ölmarkt wecken können, hieß es von Händlern. In der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt war das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal überraschend stark gestiegen. Die in der vergangenen Woche gesunkenen US-Ölreserven stützten die Preise ebenfalls nicht, da gleichzeitig die Benzin- und Destillatebestände gestiegen waren.

Der Goldpreis zeigt sich nach seinem Rückfall auf unter 1.400 Dollar am Vortag auf dem ermäßigten Niveau stabilisiert. Die Feinunze kostete zuletzt 1.393 Dollar. Druck auf das in Dollar gehandelte Edelmetall kommt vor allem vom momentan sehr festen Dollar und von der Sorge, dass sich die physische Nachfrage nach Gold nicht mehr im bisherigen Maß fortsetzt.

Einige Investoren sorgen sich, dass die Goldkäufe zum indischen Akshaya-Tritiya-Fest am Montag niedriger ausfallen könnten als erwartet, was die Hoffnungen auf einen saisonal bedingten Anstieg zunichte machen könnte. Das Fest wird in Indien als ein glückverheißender Zeitpunkt für Goldkäufe gesehen - in dem Land, das der größte Nettoimporteur von Gold ist.

Auch Goldverkäufe von physisch hinterlegten ETFs haben Anleger aus dem Markt gedrängt. Der Abfluss von Gold aus diesen Fonds, die das Edelmetall für ihre Investoren handeln und einlagern, hat den Markt dieses Jahr negativ beeinflusst. Die Goldverkäufe durch die ETFs belaufen sich seit Anfang April auf 230 Tonnen und seit Jahresbeginn auf 412 Tonnen, sagen Analysten der Commerzbank.

Quelle: ntv.de, ddi/rts/DJ

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