Marktberichte

Blick nach Libyen Ölpreise geben nach

An den Rohstoffmärkten geben Preise für Öl und Industriemetalle nach. Für Gesprächsstoff sorgen die Kämpfe in Libyen und die Inflation in China.

Libysche Rebellen in Sichtweite der Ölraffinerie in Ras Lanuf.

Libysche Rebellen in Sichtweite der Ölraffinerie in Ras Lanuf.

(Foto: REUTERS)

Die Ölpreise sind am Montag leicht gesunken. Nordseeöl der Marke Brent verbilligte sich je Fass um 0,6 Prozent auf 114,84 Dollar. Der Preis für das US-Leichtöl WTI ging um 0,6 Prozent auf 104,80 Dollar je Barrel zurück. Die libyschen Rebellen hatten am Wochenende mehrere Etappensiege erzielt und darunter auch wichtige Ölzentren zurückerobert. "Investoren sind derzeit in Wartestellung und schauen erst einmal, was weiter passiert", sagte Natalie Roberston, Rohstoffanalystin bei ANZ in Melbourne. Große Verwerfungen am Ölmarkt seien daher zunächst nicht zu erwarten.

Gewinnmitnahmen lasteten auf den Preisen der Edelmetalle. Gold verbilligte sich um 1,2 Prozent auf 1411,45 Dollar je Feinunze. Silber gab um zwei Prozent auf 36,51 Dollar nach. In der vergangenen Woche hatten die anhaltenden Kämpfe in Libyen und wieder aufgeflammte Sorgen um die europäische Schuldenkrise Gold bis auf ein Rekordhoch von 1447,40 Dollar getrieben. Silber war auf bis zu 38,13 Dollar je Feinunze geklettert.

Der Goldpreis könnte noch bis auf 1400 Dollar oder leicht darunter zurückfallen, aber langfristig sollte es wegen der vielen Unsicherheiten im Markt bald wieder bergauf gehen, sagte Simon Weeks von der "Bank of Nova Scotia".

Zweifel an der langfristigen Nachfrage Chinas nach Industriemetallen schickten den Kupferpreis auf Talfahrt. Der Preis pro Tonne gab um bis zu 1,8 Prozent auf 9510,25 Dollar nach. China könnte weitere Maßnahmen ergreifen, um die Inflation zu bekämpfen und damit auch der Konjunktur einen Dämpfer versetzen, sagte ein Händler.

Angeheizt wurde die Spekulationen, dass China die geldpolitischen Zügel bald erneut anziehen könnte, durch einen Bericht der "People's Daily", der wichtigsten Zeitung der Kommunistischen Partei. Das Inflationsziel von vier Prozent könne in diesem Jahr eingehalten werden, hieß es dort auf der Titelseite. Partei und der Staatsrat würden genau auf die Preisstabilität achten.

Regenfälle im weltweit wichtigsten Exportland Brasilien drückten den Zuckerpreis. Der Rohzucker-Future fiel um bis zu 3,8 Prozent auf 26,80 US-Cent je Tonne. Der Kontrakt auf raffinierten Zucker verbilligte sich um 2,9 Prozent auf 691,30 Dollar je Tonne. Die Niederschläge behinderten derzeit zwar die Ernte, sagte Analyst Peter de Klerk vom Zuckerhändler Czarnikow. "Späte Regenfälle haben aber in der Regel positive Auswirkungen auf die Zuckerrohr-Entwicklung und die Erträge in der zweiten Hälfte der Saison."

Bei Kakao nahmen einige Investoren trotz der anhaltenden Kämpfe in der Elfenbeinküste Gewinne mit. "Dieses Thema ist bereits eingepreist", sagte ein Börsianer. Die in den USA und London gehandelten Futures verloren jeweils rund ein halbes Prozent auf 3221 Dollar beziehungsweise 2108 Pfund Sterling je Tonne.

Quelle: ntv.de, rts

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