China bereitet Sorgen Ölpreise geben nach
01.10.2012, 09:50 UhrZwei Hauptthemen beschäftigen die Investoren an den Rohstoffmärkten: Der iranische Atomstreit mit dem Westen und Chinas Konjunktur. Zum Auftakt der neuen Handelswoche steht die Entwicklung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt im Fokus.
Die Ölpreise starten mit Verlusten in die neue Woche. Enttäuschende Konjunkturdaten aus China hätten die Risikofreude an den Märkten gedrückt, sagen Händler. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November verbilligt sich am Vormittag um 0,4 Prozent auf 111,93 Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) fällt um 0,8 Prozent auf 91,48 Dollar.
Der chinesische Einkaufsmanagerindex, den die Finanzdienstleister HSBC und Markit berechnen, liegt bereits zwei Monate in Serie unter der Marke von 50 Punkten. Diese Schwelle trennt Wachstum von Kontraktion, der aktuelle Wert signalisiert also einen Abschwung der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt. Im September kletterte das Barometer gegenüber dem Vormonat zwar geringfügig von 49,2 auf 49,8 Punkte, am Markt war jedoch ein Anstieg auf 50,1 Zähler erwartet worden.
Die Daten bestätigten, dass es der chinesischen Regierung nicht gelungen sei, die Wirtschaft wieder signifikant in Schwung zu bringen, sagt ANZ-Rohstoffstratege Nick Trevethan in Singapur. Eine weitere Lockerung der chinesischen Geldpolitik sei notwendig. Auf den Rohstoffpreisen lasteten Händlern zufolge auch der schwache Tankan-Konjunkturbericht in Japan sowie die anhaltenden Sorgen um Spaniens Schuldenstand.
Zum Wochenauftakt steht die Veröffentlichung weiterer wichtiger Einkaufsmanagerindizes aus der Eurozone und den USA im Fokus der Anleger.
Quelle: ntv.de, jga/dpa/rts