Marktberichte

Gegenbewegung Ölpreise laufen zurück

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Ölpreise drehen nach anfänglichen Gewinnen wieder ins Minus. Händler sprechen von einer Gegenbewegung. Grundsätzlich sei das Umfeld für die Ölpreise aber etwas freundlicher geworden. Gold- und Kupferpreise steigen.

Der Ölpreis hat am Donnerstag etwas nachgegeben. Der Preis für ein Barrel Öl der Nordseesorte Brent bewegte sich um die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar und lag am Vormittag bei 99,98 Dollar und damit 0,7 Prozent niedriger als noch am Vorabend. Ende der vergangenen Woche war der Ölpreis erstmals seit Oktober unter die Marke von 100 Dollar gefallen und anschließend auf den tiefsten Stand seit knapp anderthalb Jahren gesunken. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI (West Texas Intermediate) fiel um 11 Cent auf 84,91 Dollar.

Trotz der leichten Verluste war die Stimmung am Ölmarkt eher von Optimismus geprägt. "Es gibt Erwartungen, dass die USA ihre Geldpolitik weiter lockern werden und deswegen kehren die Leute an den Markt zurück", sagte Tetsu Emori, auf Rohstoffe spezialisierter Fondsmanager bei Astmax Investments in Tokio. Allerdings gebe es eine ganze Reihe von Faktoren, wie etwa Griechenland und die Euro-Schuldenkrise, die für Schwankungen am Ölmarkt sorgten.

Die stellvertretende Chefin der US-Notenbank, Janet Yellen, hatte die jüngsten US-Konjunkturdaten als "ziemlich enttäuschend" bezeichnet und weitere Maßnahmen der Fed zur Ankurbelung der Wirtschaft in Aussicht gestellt. Umso gespannter warten Börsianer daher auch auf die Stellungnahme von Fed-Chef Ben Bernanke vor dem Gemeinsamen Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses zur Wirtschaftsentwicklung (16 Uhr MESZ).    

In der Schuldenkrise der Eurozone gibt es zumindest eine Verschnaufpause. So hat sich Spanien problemlos am Anleihemarkt refinanziert. Der Korbpreis der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) wurde wegen eines Feiertags nicht ermittelt.

Goldpreis zieht vor Bernanke-Rede leicht an

Hoffnungen auf die weitere geldpolitische Lockerung in den USA stützten auch die Preise für Gold und Kupfer. Der Goldpreis verzeichnete ein Plus von 0,3 Prozent auf 1622 Dollar je Feinunze, der Kupferpreis stieg zeitweise um bis zu ein Prozent auf 7473 Dollar je Tonne.

Aufgrund der Äußerungen von Fed-Vize-Chefin Yellin, werden Börsianer am Nachmittag eine Rede von Fed-Chef Ben Bernanke genau auf Hinweise auf geldpolitische Lockerungen abklopfen. Um 16 Uhr MESZ äußert sich Bernanke vor dem Gemeinsamen Wirtschaftsausschuss des US-Kongresses zur Wirtschaftsentwicklung.

Für Unterstützung bei den Metallpreisen sorgten außerdem Hoffnungen darauf, dass die europäischen Politiker die spanische Bankenkrise in den Griff bekommen. Spanien könnte unter einen - im Rahmenvertrag für den aktuellen Euro-Rettungsfonds EFSF vorgesehenen - "kleinen" Rettungsschirm schlüpfen und nur Geld zur Rekapitalisierung seiner Banken in Anspruch nehmen. Die spanische Regierung will partout verhindern, unter den umfassenden Rettungsschirm zu schlüpfen, da damit weitreichend Auflagen verbunden wären.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa/rts

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