Marktberichte

Notenbanken sollen ran Ölpreise legen deutlich zu

Jeder Tropfen kostet Geld: Mineralölspeicher am Stadtrand von Berlin.

Jeder Tropfen kostet Geld: Mineralölspeicher am Stadtrand von Berlin.

Zwei Faktoren stützen an den Rohstoffmärkten die Preise: Düstere Konjunkturaussichten machen aus der Sicht vieler Marktteilnehmer neue Stützungsaktionen der Notenbanken in Europa und den USA wahrscheinlich. Im Atomstreit mit dem Iran rückt unterdessen die Versorgungsfrage wieder stärker in den Vordergrund.

Die Angst vor Lieferengpässen hat am Dienstag die Ölpreise weiter angeschoben. Ein Fass  Nordseeöl der Sorte Brent verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 97,88 Dollar, US-Leichtöl der Sorte WTI kostete mit 84,30 Dollar 0,7 Prozent mehr. Der in Teheran einflussreiche Parlamentsausschuss für nationale Sicherheitsfragen und Außenpolitik hatte am Vortag einen Gesetzentwurf zur Blockade der Wasserstraße von Hormus vorgelegt . "Iran ist immer ein Faktor, und es hat das Potenzial einen dramatischen Einfluss auf die Ölpreise zu haben", erklärte Ben Le Brun, Marktanalyst bei OptionsXpress in Sydney. Seit dem 1. Juli hat die EU einen Lieferstopp über Öl aus dem Iran verhängt.

Gold machte Boden gut. Mit 1608,60 Dollar je Feinunze notierte das Metall 0,7 Prozent höher als am Vorabend. Damit scheint sich Gold wieder über der technisch wichtigen Marke von 1600 Dollar zu festigen. Seit Tagen pendelt Gold um die Marke, ohne sich aber bis Handelsschluss darüber halten zu können. Zuletzt hatte Gold am 20. Juni über 1600 Dollar geschlossen.

"Neben der seit Ende letzter Woche allgemein guten Stimmung an den Finanzmärkten und dem schwächeren US-Dollar profitiert Gold von Erwartungen der Marktteilnehmer, dass die Notenbanken rund um den Globus die Geldpolitik weiter lockern, um das Wirtschaftswachstum zu stimulieren", stellten die Analysten der Commerzbank fest. So dürfte die EZB am Donnerstag die Zinsen auf 0,75 von 1,0 Prozent senken, während in China von einer weiteren Reduktion der Mindestreserveanforderungen für Banken ausgegangen werde. Auch die US-Notenbank Fed könnte Analysten zufolge noch ein drittes Anleihe-Kaufprogramm auflegen, sollte die Konjunktur in der weltgrößten Volkswirtschaft weiter schwächeln. Diese lockere Geldpolitik könnte die Inflationsrisiken erhöhen und damit Gold als Sicherung gegen Preisverfall attraktiver machen, sagte ein Händler.

Hoffnungen auf eine Belebung der Konjunktur in China gaben dem Kupferpreis neuen Schub. Die Tonne verteuerte sich um 1,8 Prozent auf 7764,75 Dollar. Händler verwiesen auf den Anstieg des Service-Einkaufsmanagerindex für China, der im Juni auf 56,7 von 55,2 Punkte gestiegen war. Am Montag hatte der Einkaufsmanagerindex der britischen Großbank HSBC für das verarbeitende Gewerbe die Anleger enttäuscht. Viele Börsianer rechnen daher ungeachtet der jüngsten Daten mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die chinesische Zentralbank.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa

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