Zinsecho am Rohstoffmarkt Ölpreise legen zu
05.10.2010, 14:00 UhrDie überraschende Aktionen der japanischen Zentralbank sorgen im Handel mit Öl und Kupfer für Auftrieb. Die Wirkung entfaltet sich dabei indirekt: Immer mehr Beobachter halten nun auch weitere Maßnahmen in den USA für wahrscheinlich.

Wer die Wirtschaft in Japan und den USA ankurbelt, der verändert auch die Ölnachfrage.
(Foto: REUTERS)
Spekulationen auf eine Ausweitung der Politik des billigen Geldes in den USA haben den Ölpreis am Dienstag leicht nach oben gedrückt. Auslöser war die überraschende Zinssenkung der Bank of Japan. Das Fass Rohöl der US-Referenzsorte WTI verteuerte sich um 0,5 Prozent auf 81,90 Dollar, Nordseeöl der Sorte Brent wurde mit 83,61 Dollar 0,4 Prozent höher gehandelt.
Die geldpolitischen Maßnahmen der Japaner ließen Anleger bei Kupfer zugreifen. Der Preis für das Industriemetall kletterte in der Spitze um 0,9 Prozent auf 8140 Dollar je Tonne. Die Maßnahmen der Bank of Japan galten Händlern zufolge auch am Markt für Industriemetalle als Auslöser für Spekulationen auf eine weitere Finanzspritze für die holprige US-Wirtschaft.
Unterstützung erhielt der Kupferpreis zudem vom schwachen Dollar. Die US-Währung sackte gegenüber einem Korb anderer Währungen zeitweise auf ein Achteinhalb-Monats-Tief. Eine schwache US-Währung drückt die Metallpreise für Investoren außerhalb des Dollar-Raumes und macht sie somit attraktiver.
Der schwächelnde Dollar trieb den Gold auf neue Rekordhöhen. Das als sicherer Hafen gefragte Edelmetall verteuerte sich um 0,8 Prozent auf 1325,35 Dollar je Feinunze. Ein Ende des Höhenflugs ist nach Einschätzung der Commerzbank-Analysten nicht zu erwarten.
Mit der Geldpolitik der Bank of Japan bleibe Gold als stabile alternative Währung gefragt, schrieben die Experten. Auch die übrigen Edelmetalle zogen am Dienstag an: Silber legte um gut ein Prozent auf 22,20 Dollar zu und markierte damit ein neues 30-Jahres-Hoch, Platin kostete mit 1679 Dollar 0,9 Prozent mehr.
Quelle: ntv.de, rts