Marktberichte

Konjunktursorgen Ölpreise sinken

Die Rohstoffpreise sinken weiter. Händler führen das auf die europäische Schuldenkrise und skeptische Töne der amerikanischen Notenbank zurück.

Ölförderung im Irak.

Ölförderung im Irak.

(Foto: REUTERS)

Die Furcht vor einer Eskalation der europäischen Schuldenkrise hat die Investoren am Rohstoffmarkt fest im Griff. Gleich ob Gold, Öl oder Kupfer - die Preise kannten am Donnerstag nur eine Richtung: nach unten. Immer mehr Anleger zweifelten daran, dass die Schuldenkrise in Europa einen guten Ausgang nehme, sagte Hou Xinqiang, Analyst bei Jinrui Futures in China.

Die Probleme seien ernst, und auch am Wochenende dürfte kaum der große Wurf präsentiert werden, prognostizierte Natalie Robertson, Rohstoff-Analystin bei der ANZ Bank. Die europäischen Staats- und Regierungschefs wollen bei ihrem Krisen-Gipfel am Sonntag über die Einsatzmöglichkeiten des Rettungsschirms EFSF und das gesamte weitere Vorgehen entscheiden. Der französische Präsident Nicolas Sarkozy hatte am Mittwoch vor einem Blitz-Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in Frankfurt betont, die Gespräche zur Lösung der Krise seien festgefahren.

Neben der Unsicherheit über den Ausgang der Schuldenkrise drückten auch die pessimistischen Töne der Fed die Preise. Nach Einschätzung der US-Notenbank haben sich die wirtschaftlichen Aussichten in den USA eingetrübt. "Die Sorgen um eine deutliche Abkühlung der Weltkonjunktur wachsen," sagte ein Händler.

Einen besonders deutlichen Preisrutsch musste Kupfer hinnehmen. Das Industriemetall koste 6925 Dollar je Tonne und war damit so billig wie seit zwei Wochen nicht mehr. Am Ölmarkt lagen die Preise für Brent und WTI zeitweise auf dem niedrigsten Stand seit gut einer Woche. Das Nordseeöl kostete 107,79 Dollar je Fass, das US-Öl WTI 85,27 Dollar.

Selbst das gern als vermeintlich sicherer Hafen gefragte Gold verlor an Wert. Im Sog der übrigen zyklischen Rohstoffklassen gab der Preis für das Edelmetall um bis zu zwei Prozent auf 1608,40 Dollar je Feinunze nach. So billig war Gold zuletzt Anfang Oktober.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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