Marktberichte

"Zukunft der Welt" in Gefahr? Ölpreise steigen - Gold teurer

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(Foto: picture alliance / dpa)

Irans Atomprogramm sorgt für steigende Ölpreise: Weil sich der Westen und Israel nicht mit dem Gedanken anfreunden wollen, dass der Iran die Möglichkeit zum Bau einer Atombombe besitzen könnte, steigt die Angst an den Rohstoffmärkten vor einer Öl-Knappheit. Israels Ministerpräsident Netanjahus Warnung vor der UN-Vollversammlung hält die Preisspirale in Schwung. Der Goldpreis klettert mehr als 11 Prozent.

Die Themen Iran und Spanien sind die bestimmenden Themen an den Rohstoffmärkten: Der weiter schwelende Atomkonflikt zwischen Israel und dem Iran verteuerte Öl am Freitag. Der Preis für ein Barrel der Sorte Brent legte um 0,4 Prozent auf 112,43 Dollar zu. WTI-Leichtöl verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 92,15 Dollar pro Fass. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte vor der UN-Vollversammlung in New York gefordert, es bedürfe "klarer roter Linien", um einen militärischen Konflikt zu vermeiden.

Die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten stützten den Ölpreis, da die Marktteilnehmer mögliche Lieferunterbrechungen aus dem Iran einpreisten, schrieben die Analysten von ANZ in einem Kommentar. Manche seien der Meinung, dass Netanjahu nun aggressiver gegen das Atomprogramm des Iran vorgehen könnte.

Unterstützung erhielt der Ölpreis zudem von der vorläufigen Entspannung in der Euro-Schuldenkrise, nachdem Spanien ein Sparpaket vorgelegt hatte.

11,5 Prozent in 3 Monaten

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 3.586,09

Der Goldpreis stabilisierte sich nach der Vorlage des spanischen Sparpakets. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um 0,2 Prozent auf 1780 Dollar. Der Goldpreis dürfte das auslaufende Quartal mit einem Plus von 11,5 Prozent beenden - das wäre der größte Anstieg seit dem zweiten Quartal 2010.

Vor allem die geldpolitischen Maßnahmen der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank hatten dem Goldpreis Auftrieb gegeben. Gold wird von vielen Anlegern als Schutz vor einer womöglich steigenden Inflation infolge der lockeren Geldpolitik genutzt.

China und der Kupferpreis

Auch dem Kupferpreis bekommen Spaniens Sparanstrengungen gut. Das Industriemetall wurde mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent bei 8244 Dollar pro Tonne gehandelt. Händler gingen allerdings davon aus, dass die Aufwärtsbewegung nicht lange anhalten wird, da sich vor allem chinesische Investoren vor den Herbstferien in der kommenden Woche zurückzögen.

China ist weltweit der größte Verbraucher von Kupfer. Am Samstag werden noch Konjunkturdaten aus der Volksrepublik erwartet. Deshalb sei es eine gute Gelegenheit, vor Ferienbeginn auf Nummer sicher zu gehen und Gewinne einzustreichen, sagte Analystin Judy Zhu von Standard Chartered.

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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