Marktberichte

Nach kräftigem Kletterkurs Ölpreise steigen weiter

Das schwindende Risiko russischer Exportbeschränkungen sorgt für fallende Weizenpreise. Am Rohölmarkt baut die richtungsweisende US-Sorte WTI ihre Vortagesgewinne aus.

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(Foto: REUTERS)

Rohöl hat seine kräftigen Vortagesgewinne ausgebaut. Ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI verteuerte sich auf 81,83 Dollar. Brent-Öl kostete mit 81,57 Dollar 0,9 Prozent mehr als am Vortag. Zum Wochenanfang waren die Preise bereits um drei Prozent in die Höhe geschossen.

Rohstoffexperte Peter McGuire bezeichnete den jüngsten Preisschub als nachhaltig. Der Ölpreis werde von den steigenden Aktienmärkten mitgezogen. Dank positiver Konjunkturdaten und Firmenbilanzen sei ein Ende vorerst nicht in Sicht. Außerdem rechne er mit einer weiteren Abschwächung des Dollar. "In Kürze werden wir den Ölpreis bei 83 oder 85 Dollar sehen", fügte McGuire hinzu.

Am Montag waren die Ölpreise nach positiv aufgenommenen Konjunkturdaten aus den USA und der Eurozone um mehr als zwei Dollar gestiegen. WTI notierte an der NYMEX auf einem 12-Wochen-Hoch. Hatte sich der Euro in den Wochen zuvor stets vergeblich um einen Platz oberhalb der Marke von 80 US-Dollar bemüht, hielt sich der WTI-Preis am Montag über der Kursschwelle.

Vor Veröffentlichung einer Reihe wichtiger US-Konjunkturdaten hielten sich Anleger mit Engagements am Gold-Markt zunächst zurück. Im Verlauf zog der Preis allerdings an. Eine Feinunze kostete 1187,15 Dollar und damit 0,5 Prozent mehr als am Vortag. Unterstützung erhalte das Edelmetall von der aktuellen Dollar-Schwäche, sagten Börsianer. Eine Abwertung der US-Währung macht Gold für Käufer außerhalb der USA billiger. Zudem ist Marktteilnehmern zufolge vor Beginn der Hochzeitssaison in Indien mit Käufen der dortigen Juweliere zu rechnen. Indien ist der weltgrößte Gold-Markt, dort werden Paare zur Eheschließung traditionell reich mit Schmuck beschenkt.

Nach der Rally der vergangenen Tagen machten einige Anleger bei Kupfer Kasse. Das Industriemetall verbilligte sich um 1,7 Prozent auf 7394,75 Dollar je Tonne. In den zwei vorangegangenen Wochen hatte es sich um 14 Prozent verteuert und war am Montag auf ein Drei-Monats-Hoch von 7510 Dollar gestiegen.

Analyst Guo Yong von Jinrui Futures rechnete nicht mit einer Trendwende. Dank des anhaltenden Interesse spekulativ orientierter Anleger könne mit einem baldigen Test der psychologisch wichtigen Marke von 8000 Dollar gerechnet werden.

Auch am Weizen-Markt nahmen Investoren Gewinne mit. Der europäische November-Kontrakt rutschte um bis zu 4,7 Prozent auf 198 Dollar je Tonne ab, nachdem er am Vortag auf ein Zwei-Jahres-Hoch gestiegen war. In den vergangenen sechs Wochen war der Preis für das Getreide um 50 Prozent in die Höhe geschossen, vor allem weil von den Investoren auf Ernteausfälle spekuliert worden war.

Für Erleichterung am Markt sorgte Börsianern zufolge die Aussage des russischen Landwirtschaftsministers Alexander Beljajew, sein Land plane derzeit keine Exportbeschränkungen. Russland leidet unter einer schweren Dürre. Dies ist ein Grund für die Weizen-Rally der vergangenen Wochen. Die in London und den USA gehandelten Futures gaben jeweils rund 1,5 Prozent nach.

Quelle: ntv.de, rts

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