Marktberichte

Erneut grüßt die Konjunktur Ölpreise weiter runter

Die Sorge vor einer weiter sinkenden Nachfrage hat den Ölpreis am Mittwoch auf ein Sechs-Wochen-Tief gedrückt. Weniger stark gesunkene Rohöl-Bestände als erwartet und die Diskussion um ein weiteres US-Konjunkturpaket belasteten.

(Foto: REUTERS)

Die Sorge vor einer weiter sinkenden Nachfrage hat den Ölpreis am Mittwoch auf ein Sechs-Wochen-Tief gedrückt. Weniger stark gesunkene Rohöl-Bestände als erwartet und die Diskussion um ein weiteres US-Konjunkturpaket belasteten. WTI büßte knapp ein Prozent auf 62,36 Dollar je Fass ein und fiel damit den sechsten Tag in Folge. Brent verbilligte sich um 0,7 Prozent auf 62,82 Dollar.

Die vom American Petroleum Institute (API) am Vorabend gemeldeten US-Rohöl-Lagerbestände waren in der Woche bis zum 3. Juli um 1,4 Mio. Barrel gesunken, Analysten hatten allerdings mit einem Rückgang um 2,4 Mio. Barrel gerechnet. Zudem stiegen die Vorräte an Ölprodukten deutlich stärker als erwartet. Analysten werteten dies als Zeichen einer schwächeren Nachfrage.

Auch die aufkeimende Debatte über die Notwendigkeit eines zweiten Konjunkturpakets der US-Regierung schürte erneut Sorgen über die Lage der weltweit größten Volkswirtschaft und dämpfte Hoffnungen auf ein Anziehen der Rohstoffnachfrage. Eine Beraterin von Präsident Barack Obama hatte die Diskussion über erneute Staatshilfen im Kampf gegen die Wirtschaftskrise angeheizt. Goldman-Sachs-Chefanalyst Jan Hatzius hält es für wahrscheinlich, dass die US-Regierung von 2010 bis 2012 mit weiteren 250 Mrd. Dollar der Wirtschaft unter die Arme greifen muss.

Zu einem weiteren Preisrückgang könnten nach Einschätzung von Commerzbank-Analyst Eugen Weinberg auch die Pläne der USA über eine stärkere Kontrolle der Rohstoffmärkte führen. Die US-Regierung will damit gegen übermäßige Spekulationen vorgehen und Obergrenzen für die Wetten auf die Preisentwicklung ins Auge fassen. Anders als bei Agrarprodukten setzt die Aufsichtsbehörde für die Warenterminbörsen in den USA (CFTC) bei Energierohstoffen bislang keine Grenzen für Kauf- und Verkaufspositionen. Diese werden von den Terminbörsen vorgegeben.

Gold und Kupfer billiger

Der Goldpreis gab wieder leicht nach. Der Preis für das Edelmetall fiel um 0,3 Prozent auf 920,70 Dollar je Feinunze. Der fallende Ölpreis schwäche die Inflationssorgen etwas ab, was Gold als Absicherung gegen steigende Preise weniger attraktiv mache, sagten Analysten. Zudem belasteten ein stabilerer Dollar und die weiterhin schwache Schmucknachfrage.

Kupfer notierte bei 4880 Dollar je Tonne 0,5 Prozent niedriger.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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