"Die Kauflaune ist ziemlich stark" Ölpreise ziehen an
20.07.2009, 10:49 UhrDie Ölpreise legen zum Wochenbeginn weiter kräftig zu. Zeitweise springt der Preis für ein Fass der US- Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) auf ein Tageshoch knapp unter 65 US-Dollar.
Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Sorte WTI 64,74 Dollar und damit 1,18 Dollar mehr als am Freitag. Auch an der Rohstoffbörse in London stieg der Ölpreis deutlich. Hier kostete ein Fass Rohöl der Nordseesorte Brent 66,51 Dollar und damit 1,13 Dollar mehr als am Freitag.
Händler erklärten die Kauflaune mit überraschend positiven Daten vom amerikanischen Immobilienmarkt vom Freitag und mit unerwartet starken Quartalsbilanzen wichtiger US-Konzerne. Mit dem wachsenden Konjunkturoptimismus gebe es am Markt die Hoffnung, dass auch die Nachfrage nach Rohöl im laufenden Jahr wieder anziehen könnte, sagte Rohstoffexperte Eugen Weinberg von der Commerzbank.
Im Verlauf der Woche rechnen Fachleute mit einem weiteren Preisanstieg. "Die Kauflaune ist ziemlich stark", sagte Christopher Bellew vom Handelshaus Bache Commodities. Bei den Anlegern herrsche überwiegend Optimismus. Es sei denkbar, dass auch die großen Fondsgesellschaften in Öl investierten. Nach Einschätzung von einigen Marktteilnehmern hatte vor allem das starke Engagement von Hedge-Fonds im vergangenen Jahr zu einer beispiellosen Preisrally beim Rohöl beigetragen - damals hatte es Rekordpreise beim US-Rohöl von etwa 150 Dollar je Fass gegeben. Unter anderem hatten Sprecher der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) darauf bestanden, dass der extreme Preisanstieg auf die Tätigkeit von Spekulanten zurückzuführen sei.
Unterdessen ist auch der Preis für Opec-Öl weiter gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel am Freitag im Durchschnitt 63,23 Dollar. Das sind 69 Cent mehr als am Donnerstag. Die Opec berechnet ihren täglichen Korbpreis auf Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells.
Gold hat am Montag von seiner Funktion als Absicherung gegen einen schwachen Dollar profitiert und ist auf den höchsten Stand seit fünf Wochen gestiegen. Die Feinunze kostete in der Spitze 953,70 Dollar nach 936,50 Dollar im späten Geschäft am Freitag.
Quelle: ntv.de, mmo/dpa/rts