Marktberichte

US-Plan für Finanzsystem Ölpreise ziehen an

Die Ölpreise sind am Montag angesichts der Hoffnungen auf eine Stabilisierung des US-Finanzsystems gestiegen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI) zur Auslieferung im Mai kostete 52,51 US-Dollar und damit 44 Cent mehr als zum Handelsschluss am Freitag. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Auslieferung im Mai kletterte um 45 Cent auf 51,67 Dollar.

Händler führten den Preisanstieg auf die erwarteten weiteren Maßnahmen der US-Regierung zur Stabilisierung des Finanzsystems zurück. Denn mit einer Stabilisierung dürfte auch die Wirtschaft insgesamt wieder Tritt fassen und damit würde der Ölbedarf wieder steigen. US-Finanzminister Timothy Geithner will an diesem Montag offenbar konkrete Pläne der US-Regierung vorstellen. Laut Berichten verschiedener US-Medien wird er dabei auch strengere Kontrollen und Regulierungsmaßnahmen ankündigen. In erster Linie gehe es wohl aber darum, die US-Banken von faulen Krediten zu befreien, sie zu stabilisieren und damit den Kreditfluss in den USA wieder in Gang zu setzen, hieß es.

Ohne eine Stabilisierung der Nachfrage in den wichtigen Ölverbrauchsländern ist laut Commerzbank eine nachhaltige Trendwende hin zu höheren Preisen "schwer denkbar". So habe die chinesische Zollbehörde von einem Rückgang der Rohölimporten im Februar um 18 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 11,7 Mio. Tonnen berichtet. Man erwarte daher weitere Rückschläge beim Ölpreis, sobald die Unterstützung durch den schwächeren Dollar nachlasse. Die trüben Konjunkturaussichten für die USA und Europa dürften die Nachfrage weiter dämpfen.

Der Preis für Rohöl der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) ist erneut kräftig gestiegen. Nach Berechnung des Opec-Sekretariats vom Montag kostete ein Barrel (159 Liter) am Freitag 48,77 US-Dollar und damit 1,38 Dollar mehr als am Donnerstag. Die OPEC berechnet ihren täglichen Korbpreis auf der Basis von zwölf wichtigen Sorten des Kartells

Risikofreude drückt Goldpreis

Eine Erholung an den Aktienmärkten verringerte das Interesse der Investoren an dem als krisensicher geltenden Gold. Auch die weiter nachlassende Nachfrage der Schmuckindustrie führe zu Abschlägen beim Goldpreis, sagte Analyst Thorsten Proettel von der LBBW. Der Preis für das Edelmetall fiel um 0,3 Prozent auf 948 US-Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Analysten zufolge bremste der schwache US-Dollar den Rückgang des Goldpreises ab.

Goldpreis und Dollar entwickeln sich häufig gegensätzlich. Die Analysten der Commerzbank trauen dem Edelmetall einen Anstieg bis auf 960 US-Dollar zu. "Die Nähe zur psychologisch wichtigen Marke von 1000 US-Dollar dürfte das Anlegerinteresse zusätzlich anheizen", fügte Weinberg hinzu.

Der Kupferpreis kletterte Analysten zufolge wegen der Hoffnung auf ein Anziehen der US-Wirtschaft. Der Preis des vor allem in der Bau- und Elektroindustrie häufig verwendeten Metalls stieg um 2,5 Prozent auf 4065 US-Dollar je Tonne.

Quelle: ntv.de

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