Marktberichte

Japan, Gold und die Griechen Ölpreise ziehen weiter an

Rohöl aus der Golfregion auf dem Weg nach Japan: Das Land ist komplett von Importen abhängig.

Rohöl aus der Golfregion auf dem Weg nach Japan: Das Land ist komplett von Importen abhängig.

(Foto: REUTERS)

In der Schuldenkrise sehen vielen Analysten den wichtigsten Hemmschuh für einen weiteren Aufstieg der Eurozone. Läuft der Schuldenschnitt reibungslos, dürfte das wohl die Konjunktursorgen deutlich dämpfen. An den Rohstoffmärkten nehmen Anleger die Entscheidung vorweg.

Die Hoffnung auf eine erfolgreiche Sanierung Griechenlands und eine stärkere Nachfrage aus China haben am Donnerstag zahlreichen Rohstoffen Auftrieb gegeben. Börsianern zufolge hellten Gerüchte über eine hohe Beteiligung am griechischen Anleihe-Umtausch und eine Lockerung der chinesischen Geldpolitik die Stimmung der Investoren auf.

Die beiden Rohöl-Sorten Brent und WTI verteuerten sich jeweils um ein knappes Prozent auf 125,15 beziehungsweise 106,95 Dollar je Barrel. Der höhere Eurokurs habe die Ölpreise etwas gestützt, sagten Händler. Die Zuversicht an den Märkten sei gestiegen, dass der Schuldenschnitt in Griechenland erfolgreich abgewickelt werden könne. Ein reibungsloser Ablauf würde die Sorgen um eine weitere konjunkturelle Abkühlung in der Eurozone reduzieren. Verstärkt wurde der Aufwärtstrend durch Spekulationen, dass die chinesische Regierung mehr zur Stützung der Konjunktur tun werde.

Im Hintergrund wirkten die wöchentlichen Lagerbestandsdaten aus den USA noch nach. Sie erhöhten sich gegenüber der Vorwoche um 800.000 Barrel und blieben damit leicht unter der Prognose einer Zunahme um 1,1 Mio. Barrel. Dies stütze die Stimmung, hieß es.

Kupfer notierte mit 8422,50 Dollar je Tonne sogar 1,5 Prozent fester. Eine Feinunze Gold kostete 1701,05 Dollar und damit 1 Prozent mehr als am Mittwoch. Das Edelmetall profitiere dabei vor allem vom fallenden Dollar, sagte ein Händler. Bei den Agrar-Rohstoffen zogen die Preise für Weizen und Mais auf 6,385 beziehungsweise 6,47 Dollar je Scheffel an.

Am Morgen hatten neue Zuversicht im asiatischen Raum ausgelöst. Die japanische Wirtschaft hat sich im vierten Quartal 2011 im Zuge steigender Investitionen besser gehalten als zunächst berichtet. Das Bruttoinlandsprodukt sank gegenüber dem Vorquartal nach revidierten Berechnungen lediglich um 0,2 Prozent, wie das Kabinettbüro mitteilte. Ursprünglich war ein Rückgang um 0,6 Prozent berichtet worden. Annualisiert schrumpfte das BIP um real 0,7 Prozent. Vorläufig war ein Minus von 2,3 Prozent ausgewiesen worden.

Die japanische Wirtschaft ist damit aber dennoch in vier der vergangenen fünf Quartale geschrumpft, wobei die Entwicklung im Schlussquartal 2011 vom starken Yen, den Folgen der Überschwemmungen in Thailand und der schleppenden Auslandsnachfrage belastet wurde. Die Investitionen stiegen im vierten Quartal den revidierten Berechnungen zufolge gegenüber dem Vorquartal um 4,8 Prozent, während vorläufig lediglich ein Plus von 1,9 Prozent beichtet worden war.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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