Rekordhoch in greifbarer Nähe Packt der Dax zu?
05.11.2013, 08:46 Uhr
Die Aussicht auf einen Rekord ist verlockend.
(Foto: picture alliance / dpa)
Setzt der Dax zum nächsten Sprung an? Der Appetit der Anleger auf mehr sei da, bestätigen Händler. Die Sorge vor der EZB-Zinsentscheidung allerdings auch. Zudem ist der Markt mit einem riesigen Zahlensalat beschäftigt.
Auf Kursgewinne stehen die Signale an Europas Börsen. Der Dax, der seit Tagen schon um die 9.000er Marke pendelt, dürfte zum Start leicht zulegen auf 9.057 Punkte. Ob der Index jedoch das Rekordhoch vom Mittwoch bei 9.070 Punkten hinter sich lassen kann, ist nach Aussage von Händlern fraglich. Als Bremse wirke seit Tagen schon die Ungewissheit über das weitere Vorgehen der Europäischen Zentralbank. Die tagt am Donnerstag, um über die künftige Zins- und Geldpolitik zu beraten.
"Unser Risikobarometer steht derzeit auf dem niedrigsten Stand seit Februar 2011 und signalisiert damit einen großen Appetit auf risikoreiche Anlagen", sagt Mitul Kotecha von der Credit Agricole. Dazu zählen beispielsweise Aktien und Rohstoffe. Der Volkswirt räumt jedoch ein, dass kurz vor der EZB-Sitzung "die positive Stimmung für Risiko-Anlagen ein wenig gedrückt werden könnte".
Nach dem Ausverkauf des Euro zum US-Dollar stabilisiert sich die Gemeinschaftswährung an der Marke von 1,35 Dollar. Vor etwas mehr als einer Woche kostete der Euro noch 1,3833 Dollar. Sollte eine Umfrage unter Einkäufern in den USA im Oktober am Nachmittag die Marktprognosen übertreffen, dann könnte laut Kotecha der Dollar die Kursgewinne zum Euro noch ausbauen. Der Preis der Feinunze Gold stabilisiert sich nach den Verlusten der vergangenen Woche ebenfalls bei 1.316 US-Dollar.
An den Aktienmärkten arbeiten sich Investoren, Analysten und Händler weiter an der Zahlenflut von Unternehmen ab. Mit Beiersdorf , BMW, Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC) haben gleich vier Dax-Konzerne Quartalszahlen veröffentlicht. Beiersdorf hat am Vorabend das Umsatzziel für dieses Jahr leicht nach oben geschraubt, das dürfte die Aktie stützen.
BMW hat im dritten Quartal mit 18,8 Milliarden Euro fast eine Milliarde Euro weniger umgesetzt als erwartet. Der operative Gewinn liegt jedoch mit 1,93 Milliarden Euro um 6 Prozent über der Konsensschätzung. Die Aktie wird vorbörslich etwas fester gestellt.
Der Gesundheitskonzern Fresenius und auch seine Tochter FMC sind im dritten Quartal beim operativen Gewinn leicht hinter den Konsensprognosen von Analysten zurückgeblieben. Die Aktien beider Unternehmen sind jedoch Nachzügler im Dax, so dass sich mögliche Kursverluste laut Händlern in Grenzen halten könnten.
Quelle: ntv.de, sla/DJ