Marktberichte

Feuer für das Wachstum Peking schiebt Rohstoffpreise an

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(Foto: picture alliance / dpa)

Aussichten auf konjunkturstützende Maßnahmen in China sorgen an den Märkten für Energie und Industriemetalle für steigende Kurse. Auch der Goldpreis legt zu, dafür sind jedoch die Kursbewegungen am Devisenmarkt verantwortlich.

Angefeuert von Aussichten auf staatlich verordnete Wachstumsimpulse in China steigen die Ölpreise am Dienstag an. Brent und WTI verteuerten sich um 0,7 und 0,9 Prozent auf 107,81 beziehungsweise 91,67 Dollar je Barrel. Laut Regierungskreisen will Peking mit Zuschüssen den Autoabsatz auf dem Land ankurbeln. Daneben gibt es schon länger Spekulationen auf neue Infrastrukturprogramme im Reich der Mitte. Auch beim Industriemetall Kupfer sorgt die Aussicht auf solche Programme für Pluszeichen. "Das lässt Investoren auf eine steigende Kupfernachfrage hoffen", sagte ein Händler. Der Preis legte um bis zu ein Prozent auf 7759 Dollar je Tonne zu, das ist der höchste Stand seit einer Woche.

Am Ölmarkt beförderte Marktteilnehmern zufolge auch der Atomstreit des Westens mit dem Iran die Preisentwicklung. "Das Thema Iran ist wieder im Fokus. Die geopolitischen Spannungen dürften die Preise auch weiter oben halten", sagte Michael Creed, Volkswirt bei der National Australia Bank. In dem Konflikt mit dem Iran zeichnen sich vor der nächsten Verhandlungsrunde Mitte Juni bislang keine entscheidenden Fortschritte ab. Der Iran steht seit Jahren im Verdacht, unter dem Deckmantel eines Energiegewinnungsprogramms an Kernwaffen zu arbeiten. Das Land weist die Vorwürfe zurück und beharrt auf sein Recht auf ein ziviles Atomprogramm.

Auch der Goldpreis legte zu. Dafür waren allerdings keine fundamentalen Gründe verantwortlich, sondern der wieder etwas stärkere Euro. Gold verteuerte sich um 0,3 Prozent auf 1577 Dollar je Feinunze. Die Gemeinschaftswährung stieg in der Spitze auf 1,2574 Dollar, nachdem sie in den vergangenen Tagen wegen der Sorgen um den spanischen Bankensektor deutlich unter die Räder gekommen war. Da Gold in Dollar gehandelt wird, wird das Edelmetall für Anleger aus Euroländern günstiger, wenn der Euro gegenüber dem Dollar steigt. Allerdings bezweifeln Experten, dass der Eurokurs und damit auch der Goldpreis langfristig nach oben gehen. Der Dollar-Index ist zuletzt auf ein 20-Monats-Hoch gestiegen, weil Investoren den Austritt Griechenlands aus dem Euro und eine Verschärfung der spanischen Schuldenkrise fürchten.

Rücksetzer beim Weizen

Am Weizenmarkt sorgten Regenfälle in den Anbau-Gebieten Australiens und der Schwarzmeer-Region für Entspannung. Der US-Kontrakt verbilligte sich um ein Prozent auf 6,73 Dollar je Scheffel. Die Furcht vor Ernte-Ausfällen aufgrund von Trockenheit hatte den Preis in den vergangenen drei Wochen zeitweise um mehr als 20 Prozent in die Höhe getrieben.

Die Futures auf Mais und Soja gewannen hingegen jeweils rund ein Prozent auf 5,83 beziehungsweise 13,98 Dollar je Scheffel. Grund hierfür ist eine vorhergesagte Hitzewelle im Mittelwesten der USA. Die Furcht vor einer nachlassenden Nachfrage als Folge einer Abkühlung der Weltkonjunktur bremse allerdings den Preisanstieg, sagten Börsianer.

Die geringen europäischen Lagerbestände trieben den Preis für Kaffee in Vietnam weiter in die Höhe getrieben. Dort kostete ein Kilogramm der Sorte Robusta zwischen 43.500 und 45.000 Dong (etwa 1,70 Euro). Das ist der höchste Stand seit vergangenem September. Vietnam ist nach Brasilien der weltweit zweitgrößte Kaffee-Produzent. Viele Bauern hielten sich mit Verkäufen zurück, weil sie auf weitere Kurssteigerungen hofften, sagten Börsianer. Einige peilten einen Verkaufspreis von 50.000 Dong (1,88 Euro) an. Die in London gehandelten Robusta-Futures notierten ebenfalls im Plus. Mit einem Preis von 2261 Dollar je Tonne lagen sie weniger als zehn Dollar unter ihrem Achteinhalb-Monats-Hoch vom Vortag.

Quelle: ntv.de, nne/rts

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