Marktberichte

Öl und Gold billiger Platin auf Rekordhoch

Die Furcht vor einem Versorgungsengpass hat den Preis für Platin am Montag auf ein Rekordhoch getrieben. Wegen Problemen mit der Stromversorgung und der Überflutung einer Mine musste in den vergangenen Wochen in mehreren Minen in Südafrika, wo vier Fünftel des weltweiten Angebots an dem weißen Edelmetall gefördert werden, die Produktion unterbrochen werden.

"Auch wenn die Stromversorgung mittlerweile wieder zu 90 Prozent funktioniert - es ist noch nicht klar, welche Auswirkungen der Stromausfall hatte", sagte Tom Kendall, Rohstoffstratege der Mitsubishi Corporation. Auch Wolfgang Wrzesniok-Roßbach, Rohstoffexperte beim Hanauer Edelmetall- und Technologiekonzern Heraeus gab noch keine Entwarnung: Obwohl die Produktion zumindest zum Teil schnell wieder aufgenommen worden sei, dürfe man die Produktionsausfälle und die Auswirkungen auf den Markt nicht unterschätzen, sagte er.

Für das Edelmetall, das vornehmlich in der Automobil- und Schmuckindustrie verwendet wird, wurden am Montag zeitweise bis zu 1.789 Dollar gezahlt - über zwei Prozent mehr als am Freitagabend. Der Kupferpreis stieg um 0,7 Prozent auf 7.294 Dollar die Tonne. Nach starken Schneestürmen war auch in China der Strom teilweise ausgefallen, das hatte zu Produktions- und Lieferengpässen geführt. Zudem sanken jüngsten Daten zufolge die Lagerbestände an dem Rohstoff.

Gold war dagegen weniger gefragt: Nachdem das Edelmetall am Freitag mit 936,50 Dollar je Feinunze ein neues Hoch erreicht hatte, fiel der Preis nun um ein Prozent auf 900,90 Dollar, da einige Investoren das hohe Niveau für Gewinnmitnahmen nutzten. Analysten rechnen jedoch damit, dass Gold bald wieder teurer wird. "Rezessions- und Inflationsängste, Zinssenkungen der Fed, ein schwacher Dollar und geopolitische Unsicherheiten sind Faktoren, die den Goldpreis in den kommenden Monaten in die Höhe und in Richtung 1000 Dollar je Feinunze treiben könnten", schrieben die Analysten von Barclays Capital.

Die beiden führenden Öl-Sorten Brent und WTI verbilligten sich zu Wochenbeginn um 0,5 beziehungsweise 0,6 Prozent auf 89,01 und 88,42 Dollar je Barrel. Händlern zufolge rechnen die Investoren immer stärker mit einer Rezession in den USA. Anfang des Jahres noch hatte Öl gut 100 Dollar gekostet.

Quelle: ntv.de

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