Korea auf Zwei-Jahres-Hoch Pluszeichen in Asien
10.09.2010, 12:08 UhrDie asiatischen Börsen entwickelten sich am Freitag nach guten US-Konjunkturdaten weiter nach oben. Vor allem exportstarke Unternehmen profitieren, was in Japan zahlreiche Blue Chips anschiebt und in Korea für ein Zwei-Jahres-Hoch sorgt.
In Japan setzte sich die Markterholung bei hohen Handelsvolumina fort. Der Nikkei 225 stieg um 1,6 Prozent auf 9239 Punkte; nachdem er in der ersten Handelshälfte zwischenzeitlich bereits mehr als 2 Prozent im Plus gelegen hatte. Der breitere Topix gewann 0,8 Prozent auf 834 Zähler hinzu. Zuvor war bekannt gegeben worden, dass Japans Wirtschaftswachstum im abgelaufenen Quartal bei 1,5 Prozent gelegen hatte. Die erste Schätzung hatte lediglich bei 0,4 Prozent gelegen. Gleichzeitig ging der Yen gegenüber dem Dollar leicht nach unten, was vor allem die Werte aus dem Exportsektor stimulierte. Im Elektroniksektor zogen Sharp um 3,5 Prozent und Sony um 1,7 Prozent an; Canon sprangen um 5,6 Prozent nach oben, nachdem der Konzern umfangreiche Aktienrückkäufe angekündigt hatte. Gesucht waren daneben Werte, die von der Binnennachfrage profitieren sollten. Hier sprangen Fast Retailing um 5,6 Prozent nach oben; die Aktie des E-Commerce-Riesen Rakuten stieg um 3,8 Prozent. Für den Autosektor blieb die Stimmung dagegen vergleichsweise gedämpft. Hier kamen Honda lediglich um 0,3 Prozent voran; Toyota stiegen um 0,7 Prozent. Daneben tendierten die Finanzwerte sogar nach unten, nachdem die privat geführte Incubator Bank Insolvenz angemeldet hatte. Shinsei Bank knickten daraufhin um 4,6 Prozent ein; Nomura verloren 0,4 Prozent und Mizuho Financial 0,8 Prozent.
Die guten Arbeitsmarktdaten aus den USA sorgten an der Börse Südkorea für einen Durchbruch. Der Kospi legte 1,0 Prozent auf 1802 Punkte zu. Der Index überwand dadurch nicht nur die psychologisch bedeutsame 1800-Punkte-Hürde, sondern schloss damit gleichzeitig auf dem höchsten Niveau seit 27 Monaten. Die positive Marktentwicklung kam insbesondere den Aktien der Investmentbanken zugute. Hier verteuerten sich Daewoo Securities um 3,2 Prozent und Samsung Securities um 3,6 Prozent. Unter den übrigen Finanzwerten stiegen Shinhan Financial um 3,1 Prozent und Woori Finance um 2,7 Prozent. Unter den Schiffsbauern verteuerten sich Samsung Heavy Industries um 2,8 Prozent, nachdem der Konzern neue Großaufträge gemeldet hatte; Hyundai Heavy legten 1,8 Prozent und Daewoo Shipbuilding ebenfalls 1,8 Prozent zu. Daneben sorgten die besser als erwarteten Daten vom US-Arbeitsmarkt dafür, dass die Anleger auch wieder bei den Technologiewerten zugriffen. Hier gingen Samsung Electronics um 1,3 Prozent und Hynix Semiconductor um 1,7 Prozent nach oben; die Aktie von LG Electronics stieg um 0,7 Prozent. Dagegen fanden im Autosektor Gewinnmitnahmen statt, was etwa Hyundai Motor um 2,0 Prozent und Kia Motors um 1,3 Prozent nach unten brachte.
In Hongkong verbesserte sich der Hang Seng Index um weitere 0,4 Prozent auf 21.257 Punkte. Im Wochenvergleich legte der Index damit 1,4 Prozent zu, und schloss somit die zweite Woche in Folge mit positivem Vorzeichen ab. Auch in Hongkong reagierten die Anleger insbesondere positiv auf die vergleichsweise guten US-Wirtschaftsdaten. Für eine gewisse Zurückhaltung sorgten dagegen die für das Wochenende erwarteten China-Wirtschaftsdaten. Daneben befürchten manche Analysten derzeit, dass die chinesische Notenbank demnächst eine Leitzinserhöhung vornehmen könnte. Dementsprechend war vor allem das Kaufinteresse für die China-Bankenwerte eher verhalten. ICBC etwa gaben 0,5 Prozent ab; Bank of China schlossen unverändert bei 4,04 HK$. Daneben zeigten auch Datang International Power Schwäche, nachdem die United Overseas Bank den Wert auf „verkaufen“ abgestuft hatte. Die Aktie des Versorgers verbilligte sich daraufhin um 0,3 Prozent, während Huaneng Power 1,1 Prozent zulegen konnten. Weiterhin gesucht waren die Blue Chips aus dem Exportsektor. Hier erholten sich Foxconn um 1,2 Prozent; Esprit Holdings stiegen um 0,3 Prozent und Li & Fung um 2,9 Prozent. Die Immobilienwerte entwickelten sich uneinheitlich. Hier gaben New World Development 1,4 Prozent und Sun Hung Kai Properties 0,5 Prozent ab. Dagegen konnten sich China Resources Land um weitere 1,5 Prozent verteuern. Die Aktie von China Huiyuan Juice brach um 5,9 Prozent ein, nachdem Gerüchte aufgekommen waren, dass der Fruchtsafthersteller die Kreditvereinbarungen mit seinen Gläubigerbanken neu verhandeln müsse. Der Titel wurde anschließend vom Handel ausgesetzt.
In China verbesserte sich der Shanghai Composite Index um 0,3 Prozent auf 2663 Punkte. Taiwans TAIEX gewann 0,7 Prozent auf 7890 Zähler hinzu. In Thailand stieg der SET bislang um 0,4 Prozent auf 925 Stellen. In Indien fand feiertagsbedingt kein Handel statt.
Quelle: ntv.de