Japan und USA ziehen an Rohöl zielt auf die 80
29.10.2009, 17:33 UhrDer Ölpreis nimmt am Donnerstagnachmittag mit Rückenwind von starken US-Wachstumszahlen wieder Kurs auf die Marke von 80 Dollar. Händler zweifeln, ob der Schwung ausreicht.

Rund um die Welt stehen Raffinerien bereit, den Aufschwung der Weltwirtschaft wieder auf vollen Touren zu beliefern.
(Foto: REUTERS)
Das Fass US-Öl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um bis zu 3,1 Prozent auf 79,87 Dollar. Zuletzt lag die Notierung am Montag über 80 Dollar. Brent wurde bis zu drei Prozent höher bei 78,10 Dollar gehandelt.
Unter Experten gibt es allerdings Zweifel, dass ein Ölpreis von rund 80 Dollar derzeit fundamental gerechtfertigt ist. "Wir befinden uns in einem Umfeld mit sehr hohen spekulativen Investitionen", sagte Petromatrix-Analyst Olivier Jakob.
Mit einem Preissprung haben die Basismetalle auf die vorläufigen Daten zum US-Wirtschaftswachstum reagiert. Die Tonne Blei verteuerte sich um fünf Prozent auf 2358 Dollar. Kupfer wurde 2,2 Prozent höher bei 6610 Dollar je Tonne gehandelt und holte damit seine Vortagesverluste wieder größtenteils auf. Zinn und Nickel verteuerten sich bis zu 2,7 Prozent.
Generell ließ die Aussicht auf eine weitere Erholung der Weltwirtschaft Anleger bei Rohstoffen zugreifen. Auslöser für den wachsenden Optimismus war die Rückkehr der US-Wirtschaft auf Wachstumskurs im dritten Quartal. Damit steigen Analysten zufolge die Aussichten auf eine stärkere Nachfrage nach Öl und Industriemetallen.
Auch positive Konjunkturdaten aus Japan unterstützen Händlern zufolge die Metallpreise. Die japanische Industrie erhöhte dank der anziehenden Nachfrage nach Autos und elektronischen Produkten ihre Produktion im September den siebten Monat in Folge.
Der schwächere US-Dollar gab dem Goldpreis Schwung. Die Feinunze des Edelmetalls verteuerte sich um 1,4 Prozent auf 1041,50 Dollar. In der Nacht war die Notierung auf bis zu 1025,75 Dollar und damit den tiefsten Stand seit gut drei Wochen abgerutscht. Investoren sichern sich oft mit Gold gegen einen schwachen Dollar ab.
Coba sieht Zuckerpreis sinken
Analyst Walter de Wet von der Standard Bank wies zudem auf ein "recht ordentliches Interesse auf der physischen Seite" hin, also bei der Nachfrage nach für Schmuck, aus der Industrie oder nach Goldbarren und -münzen.
Die zuletzt stark gestiegenen Preise für Zucker und Kakao werden nach Einschätzung der Commerzbank im kommenden Jahr wieder fallen. Der Grund dafür sei die zu erwartende Ausweitung des Angebotes, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Marktkommentar.
Wegen einer aktuellen Angebotsknappheit dürften die Notierungen aber zunächst auf ihrem hohen Niveau verharren, der Preis für Kaffee der Sorte Arabica sogar weiter steigen.
Quelle: ntv.de, rts